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Die Begeisterung mancher Menschen für ein bestimmtes neues Smartphone muss man nicht verstehen, man kann sie aber respektieren oder ignorieren.

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Ob iPhone, Android, Windows Phone oder Blackberry: in den letzten Jahren ist nicht nur unter den Herstellern von Smartphones ein erbitterter Kampf ausgebrochen. Auch zwischen den Nutzern werden in Foren und Blogs regelrechte Schlachten ausgetragen.

Appell

Fanboys und –girls gibt es auf allen Seiten, über neue Konkurrenzgeräte wird schnell polemisiert, ohne auch nur einen einzigen Blick darauf geworfen zu haben. Mat Honan von Wired wünscht sich ein Ende dieser Streitereien und spricht damit wohl vielen Nutzern aus der Seele.

Bashen statt diskutieren

Wie schnell eine Diskussion um Features einer bestimmten Plattform oder eines Geräts aus dem Ruder laufen kann, lässt sich auch in den WebStandard-Foren immer wieder beobachten. So werden iPhone-Nutzer oft als dumm beschimpft, weil sie sich in den Augen von Kritikern von Apple diktieren lassen, wie sie ihr Smartphone verwenden dürfen. Über Android wird gelästert, weil es angeblich eine schlechtere Performance hat und einige Hersteller nur kopieren würden.

Persönliche Angriffe

Die angeblichen oder auch tatsächlichen Mängel einer Plattform werden auf deren Nutzer übertragen und diese folglich beschimpft und diskreditiert. Umgekehrt fühlen sich Menschen schnell persönlich beleidigt, wenn ihre Smartphones kritisiert werden.

"Die Smarthone-Kriege, die Plattform-Kriege, sollten den Leuten bei Apple und Samsung und Google und Microsoft und Nokia und Blackberry überlassen werden. Arbeitet ihr für Apple? Arbeitet ihr für Samsung? Nein? Dann seid still", lässt der Wired-Autor Dampf ab.

Soldaten im Dienste von Apple und Co

Die Nutzer würden sich in der Verteidigung ihres bevorzugten Gadgets und in Angriffen gegen die Konkurrenz wie Soldaten aufführen. Ob man selbst das Display irgendeines neuen Smartphones nun zu groß oder zu klein finde, sei vollkommen uninteressant. Für jedes Gerät gebe es eine Zielgruppe und wenn nicht, könne das den anderen auch egal sein.

Trolle trollen

Bei "Profi-Trollen" stößt Honans Appell freilich auf taube Ohren. Wer in Foren und Blogs ausschließlich Kommentare schreibt, um andere Nutzer zu ärgern, tut das bis zu einem gewissen Grad unabhängig vom Thema. Allen anderen Nutzern, die andere nur vom angeblich besseren Smartphone überzeugen wollen, gibt der Wired-Autor den Rat es einfach zu lassen.

Ob jemand nun iPhone, Android oder eine andere Plattform bevorzugt: die Wahl anderer Nutzer gilt es zu respektieren. Für die Diskussionskultur im Netz wäre das nur förderlich. (br, derStandard.at, 25.3.2013)