Tulln - Ein 46-jähriger Invalidenrentner aus dem Bezirk Tulln wurde wegen Verdachts der Vergewaltigung, der Zuhälterei und des grenzüberschreitenden Prostitutionshandels festgenommen. Der Mann soll unter anderem eine slowakische Pflegehelferin gezwungen haben, Freiern in einem eigens eingerichteten Kellerraum seines Hauses zur Verfügung zu stehen. Er wird von Zeugen massiv belastet, bestreitet aber selbst die Vorwürfe. 

Verdächtiger hatte Slowakin Quartier angeboten

Der 46-Jährige soll geplant haben, auch im Raum Stockerau ein "Studio" aufzumachen. Nach Angaben der NÖ Landespolizeidirektion hatte er die Arbeit als Pflegehelferin suchende 30-jährige Slowakin, die dann im Keller seines Hauses ab Ende Mai 2012 Freiern zur Verfügung stehen musste, via Internet kennengelernt. Er soll angekündigt haben, ihr eine Stelle in Tulln zu verschaffen, und sie eingeladen, bei ihm zu wohnen, um sich das Geld für ein Quartier zu sparen.

Eingesperrt und durch Drohungen und Schläge gefügig gemacht, gelang es der Slowakin dann im August Kontakt zu einer Bekannten aufzunehmen, die Anzeige erstattete. Folgende Befragungen im Wohnort des Mannes erbrachten kaum Hinweise.

In der Nachbarschaft habe man nichts gesehen oder gehört, hieß es - wobei durchklang, dass niemand mit dem als aggressiv geltenden 46-Jährigen anecken wollte. Ein Ermittler bestätigte einen Bericht des "Kurier", wonach der Frühpensionist im Bezirk "kein Unbekannter" sei. Der Mann soll sich bereits vor Jahren von der Polizei ungerecht behandelt gefühlt und deshalb Anzeige wegen Amtsmissbrauch erstattet haben. (red, DER STANDARD, 25.3.201, APA)