Protestmarsch durch die Wiener Innenstadt: "Urteil war viel zu mild"

Ein Jahr bedingt lautete das Urteil gegen einen Wiener, der eine Afrikanerin auf die Gleise der Wiener U-Bahn-Linie U2 gestoßen hatte und dann geflüchtet war. Ein viel zu mildes Urteil, wie die Sektion 8 anprangerte und darum eine Demo am Freitag in Wien unterstützte. Die Teilnehmer trafen sich um 14 Uhr bei der U-Bahn-Station Taborstraße und spazierten protestierend bis zum Stadtpark.

"Das war ein Mordversuch!", sagte eine Demonstrantin. "Wäre die Frau allein gewesen, hätte sie keine Chance gehabt. Das Urteil war viel zu mild." Er protestiere, weil es ein rassistisch motiviertes Urteil gewesen sei, meinte ein anderer Teilnehmer: "Es handelt sich hier um ein gesamtgesellschaftliches Problem, gegen das demonstriert werden muss."

Während der Demonstration wurde auch des 1999 verstorbenen Nigerianers Marcus Omofuma gedacht, der während einer Flugzeug-Abschiebung aufgrund der fahrlässigen Behandlung der anwesenden Polizisten gestorben war. "Seit dem Tod Omofumas kämpfen wir für ein Antidiskriminierungsgesetz, das von uns mitentwickelt wurde", sagte eine Sprecherin auf der Demonstration. "Aber im Grunde hat sich seitdem für uns Afrikaner in Österreich nichts geändert." (esc, derStandard.at, 22.3.2013)

Foto: derStandard.at
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