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Brennende Moschee in Meikhtila

Foto: REUTERS/Soe Zeya Tun

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Einsatzkräfte in Meiktila.

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Feuerwehrleute versuchen einen Brand zu löschen.

Foto: EPA/NYEIN CHAN NAING

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Seit Tagen eskalieren Straßenschlachten zwischen Muslimen und Buddhisten.

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Rangun - Im zentralburmesischen Meiktila ist es am Freitag den dritten Tag in Folge zu gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen Buddhisten und Muslimen gekommen. Nach dem Ende einer nächtlichen Ausgangssperre durchstreiften Gruppen von Männern die mit Trümmern übersäten Straßen, wie Reporter berichteten. Auf dem Boden lagen noch mehrere verkohlte Leichen der Ausschreitungen der vergangenen Tage. Ganze Stadtteile lagen in Schutt und Asche, aus Moscheen und Häusern schlugen noch Flammen.

Laut staatlischen Fernsehen rief Präsident Thein Sein am Freitag in vier Provinzen des asiatischen Landes den Ausnahmezustand aus, nun soll statt der personalmäßig überforderten Polizei das Militär für Ruhe sorgen.

Straßenschlachten zwischen Muslimen und Buddhisten

Die Auseinandersetzungen zwischen Buddhisten und Muslimen hatten nach Angaben der örtlichen Behörden am Mittwoch begonnen, nachdem es in dem Geschäft eines muslimischen Goldhändlers zu einem Streit des Besitzers mit Kunden gekommen war. Gerüchten zufolge soll sich der Händler geweigert haben, unechtes Gold anzukaufen. Daraufhin hatten sich beide Seiten heftige Straßenschlachten geliefert, bei denen nach Angaben von Augenzeugen und eines Lokalpolitikers der Nationalen Liga für Demokratie mindestens zehn Menschen getötet wurden.

Am Freitag sprach der Abgeordnete von insgesamt 25 Toten, Einwohner nannten noch höhere Zahlen, die aber nicht überprüft werden konnten. Die Staatsmedien gaben eine Bilanz von fünf Toten an. Laut Angaben örtlicher Behörden haben hunderte Muslime in einem Fußballstadion Zuflucht gefunden. Mittlerweile sind über 600 Polizisten im Einsatz, um die Unruhen unter Kontrolle zu bekommen.


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Es waren die schlimmsten gewaltsamen Zusammenstöße in Burma seit den Auseinandersetzungen zwischen Muslimen und Buddhisten im westlichen Bundesstaat Rakhine im vergangenen Jahr, bei denen mindestens 180 Menschen getötet worden waren. Angesichts der neuen Gewalt stieg der internationale Druck auf die burmesischen Behörden, den Ausschreitungen Einhalt zu gebieten, um die wichtigen politischen Reformen in dem Land seit dem Ende der Militärherrschaft vor zwei Jahren nicht zu gefährden. Großbritannien schloss sich Forderungen von UNO und USA an, die Gewalt zu beenden.

US-Botschaft berichtete schon 2006 über Konflikte

In Burma kommt es immer wieder zuwischen gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen Religionsgruppen. Erst seit der Lockerung der Zensurbestimmungen gelangen aber Berichte über solche Zwischenfälle ins Ausland. Eine Depesche der US-Botschaft beschrieb allerdings bereits 2006, dass in der zentralburmesischen Region Magway Buddhisten nach Gerüchten über eine angebliche  Vergewaltigung die Häuser und Geschäfte von Muslimen und Hindus zerstört hätten.

In Burma sind etwa vier Prozent der 60 Millionen Einwohner zählenden Bevölkerung muslimisch. Die Mehrheit der Menschen ist buddhistisch. Offizielle Bevölkerungsstatistiken wurden in dem südostasiatischen Land allerdings seit drei Jahrzehnten nicht mehr erhoben. (APA, 22.3.2013)