Damaskus/Washington - Die USA haben bisher keine Hinweise auf den Einsatz von Chemiewaffen im syrischen Bürgerkrieg gefunden. "Wir haben keinen Hinweis darauf, dass Chemiewaffen eingesetzt wurden", sagte ein Regierungsvertreter, der anonym bleiben wollte, am Donnerstag. Ein westlicher Diplomat sagte, nach den vorliegenden Informationen sei nicht davon auszugehen, dass Aufständische Zugang zu den Chemiewaffen der syrischen Regierung hätten.

Gegenseitige Beschuldigungen

Die syrische Regierung wirft den Aufständischen den Einsatz von Chemiewaffen in Khan al-Assal in der Nähe von Aleppo vor. Die Aufständischen wiederum werfen der Regierung vor, diesen Angriff selber inszeniert und Chemiewaffen auch bei einer anderen Operation in Atayba (Ataiba) östlich von Damaskus verwendet zu haben. Die UNO kündigte am Donnerstag eine Untersuchung der von der Regierung erhobenen Anschuldigungen an. Die Mission solle so bald wie möglich starten, erklärte UNO-Generalsekretär Ban Ki-moon.

Der Westen hatte wiederholt vor dem Einsatz von Chemiewaffen im syrischen Bürgerkrieg gewarnt. US-Präsident Barack Obama warnte Syriens Machthaber Bashar al-Assad am Mittwoch während eines Besuchs in Israel, der Einsatz von Chemiewaffen gegen das syrische Volk wäre "ein schwerer und tragischer Fehler", der die "Spielregeln" ändern würde. Obama hatte ein derartiges Vorgehen in der Vergangenheit als "rote Linie" bezeichnet, deren Übertreten dazu führen könne, dass die USA mit Nachdruck in den Konflikt in Syrien eingreifen. (APA, 22.3.2013)