Wien - Die Sozialpartner wollen gesellschaftlich benachteiligte Schüler stärker individuell fördern - und zwar vom Kindergarten bis zum Einstieg ins Berufsleben. Die Wirtschaftskammer (WKÖ) beklagt, dass die Potenziale der heimischen Jugend nicht ausreichend genutzt würden. Bildungsreferent Michael Landertshammer kritisiert: "Wir sind Weltmeister des Mittelmaßes." Er macht fehlgeleitete Bildungslaufbahnen aus und sagt: "Es darf keine Sackgassen mehr geben." Eine zentrale Forderung an die Politik ist daher die Reformierung der Schulpflicht. Anstatt ihre Zeit nur "abzusitzen", sollen Jugendliche nach neun Jahren über ein vergleichbares Basiswissen in Deutsch, politischer Bildung, Finanzwesen und anderen Feldern verfügen. Dann könnte mit allen Beteiligten über die weitere Laufbahn des Schülers beraten werden. Oberstes Ziel ist laut Landertshammer die schnellstmögliche Vermittlung von Lehrstellen. Weiters sollen Ausfälle während der Schullaufbahn "so weit wie möglich" reduziert werden.

Die "besten Schulen" benötigen nach WKÖ-Vorstellung eine an Absolventenzahlen gemessene, jedenfalls ausreichende Finanzierung. Lehrer müssten zudem von administrativen und politischen Aufgaben befreit werden, um sich vollkommen auf den Unterricht und damit auf ihre Schüler konzentrieren zu können. (zs, DER STANDARD, 22.3.2013)