Wien/Klagenfurt/München - Der Vorstand der Bayerischen Landesbank (BayernLB) wundert sich über die ehemalige Kärntner Tochter Hypo Group Alpe Adria. In dem anhängigen Rechtsstreit um die Rückzahlung von Darlehen vor dem Landgericht München habe die Hypo bisher "nichts, aber auch gar nichts" für ihre Version dargelegt, sagte BayernLB-Vorstandsvorsitzender Gerd Häusler am Donnerstag in München. Es sei für ihn ein "Novum", dass ein Schuldner seine Behauptungen in einem Prozess nicht zu begründen versuche, so Häusler: "Wir rätseln".

Mitte Dezember vergangenen Jahres hatte die notverstaatlichte Kärntner Hypo Alpe Adria angekündigt, keine Zahlungen mehr an die BayernLB für geleistete Kredite in Gesamthöhe von vier Milliarden Euro zu leisten. Aus Sicht der Hypo Alpe Adria hat es sich dabei nicht um Darlehen der BayernLB, sondern um Eigenkapitaleinschüsse bei ihrer damaligen Tochter gehandelt, die nicht rückzahlbar seien. Die BayernLB hatte daraufhin umgehend Klage beim Landgericht München erhoben.

Zu späte Einleuchtung?

Folge man der Argumentation der Hypo Alpe Adria, dann müssten die Bilanzen mehrerer zurückliegender Jahre falsch gewesen sein, sagte Häusler. Vorstand, Aufsichtsrat und Wirtschaftsprüfer der ehemaligen Tochter müssten über Jahre hinweg "immer alles falsch" vorgetragen haben und auch die österreichische Bankenaufsicht hätte "nichts gemerkt". "Mir fehlt der Glaube und auch ein bisschen der Humor", kommentierte Häusler. Zu den Folgen eines dauerhaften Ausfalls der Forderungen an die Hypo Alpe Adria für die BayernLB wollte deren Vorstandschef nichts sagen.

Hypo-Vorstandschef Gottwald Kranebitter hatte vor einer Woche seinen Standpunkt bekräftigt und betont: "Platz für einen Vergleich sehe ich vorerst nicht". (APA, 21.3.2013)