Max von Pufendorf und Mirjam Weichselbraun.

Foto: Sat.1

Was ist schlimmer als ein smarter, junger Karrierist, der eine Frau nach der anderen vernascht und dann wieder fallen lässt? Genau: ein smarter, junger Karrierist und Schürzenjäger, der auch noch den behinderten Bruder vernachlässigt.

Es müssen in der Sat.1-Komödie "Zur Sache, Macho!" gleich ein Haufen Klischees herhalten, damit auch der letzte Zuseher versteht: Dieser Georg (Max von Pufendorf) ist wirklich das Allerletzte. Das findet auch seine Ex-Freundin Lisa (die allgegenwärtige Mirjam Weichselbraun) - und beschäftigt ihn dennoch in ihrer Wiener Sektkellerei als Vertriebschef.

Und weil Georg ja im Laufe des Films irgendwie nett und verständnisvoll werden, zudem Lisa zurückerobern und zum behinderten Bruder finden muss, braucht es also ein Erweckungserlebnis. Dieses erscheint in Form einer Dame namens Waltraud, die nicht zufällig so aussieht wie Georg mit langen Haaren. "Ich bin deine weibliche Seite", lässt das Alter Ego eines Tages wissen, und fortan darf Max von Pufendorf in einer Doppelrolle durch den Film marschieren.

Ja gut, warum nicht. Es sind ja ohnehin die Frauen, die recht gnadenlos die Fehler der Männer aufzeigen können. Waltraud aber ist leider eine besserwisserische Ratgeber-Tante, die kluge Sprüche wie diesen absondert: "Du bedeutest niemandem etwas, weil dir niemand etwas bedeutet. "

Ihr Dasein bis zum erwartbaren Happy End ist ebenso unverständlich wie ihr Äußeres. Denn warum jemand, der Macho Georg seine "weibliche Seite" entdecken lassen will, den ganzen Film lang eine hässliche Kittelschürze über dem sichtbar ausgestopften Riesen-Popo tragen muss, erschließt sich nun wirklich nicht. (Birgit Baumann, DER STANDARD, 21.3.2013)