Wien - Nach einem sehr guten Vorjahr mit 22 Millionen Passagieren fallen die Prognosen am Flughafen Wien für heuer mit ein bis (wahrscheinlich nicht) zwei Prozent eher verhalten aus. Die Zahl der An- und Abflüge sinke sicher, "eher um 2,5 Prozent als um 1,5 Prozent", sagten die Flughafen-Chefs Julian Jäger und Günther Ofner bei einer Pressekonferenz am Mittwoch.

Die Passagierrückgänge zeichneten sich bereits im Jänner und Februar 2013 ab. Jäger führt das auf die Angebotsreduktion der Hauptkunden AUA/Lufthansa und Niki zurück. Dazu kamen der lange und schneereiche Winter sowie zahlreiche Streiks in Deutschland.

Non-Aviation-Geschäft

Um dem Rückgang des Aviation-Geschäfts (Flüge) gegensteuern zu können, will der Flughafen das Non-Aviation-Geschäft ausbauen. Mit seinen Immobilien sitzt der Flughafen auf einem Milliardenwert. Ofner sieht es als eine wichtige Aufgabe der nächsten Jahre, das 1.250 Hektar umfassende Grundstückspotenzial der Flughafen-Gruppe "entsprechend wirtschaftlich zu nutzen." Ein bis zwei neue Hotels sind ebenfalls geplant, wie die Neuvermietung der Geschäftsflächen.

Vor diesem Hintergrund ist die Eröffnung der dritten Piste weit nach hinten ins Jahr 2021 verschoben worden. Diese kommt aber auch nur dann, wenn es wirtschaftlich sinnvoll sei, schränkte Jäger ein.

Beim Terminal Skylink oder Check-in 3 rechnet Ofner bei "hoher Prognosesicherheit" mit Kosten von 740 Millionen Euro. Derzeit laufen mit den Lieferanten Schlichtungsverhandlungen - wenn diese bis zum Sommer nicht erfolgreich abgeschlossen seien, werde geklagt. Die Ermittlungen hätten gezeigt "in welch unglaublicher Weise der Flughafen betrogen worden ist", so Ofner. (cr, DER STANDARD, 20.3.2013)