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Kinder von heute reisen weiter, als ihre Großeltern je zu träumen gewagt hätten. Die Frage ist nur: wollen sie das auch?

Foto: Uwe Zucchi dpa

Manche Kinder steigen ins Flugzeug ein wie andere in den Bus. Sie sind das Fliegen von klein auf gewöhnt und schon im zarten Volksschulalter haben sie tausende Meilen zurückgelegt. Das kann erfreuliche oder weniger erfreuliche Gründe haben. Um bei den erfreulichen zu bleiben: das Reisen ist eine feine Sache und muss und soll natürlich nicht überwiegend mit dem Flugzeug passieren. Trotzdem geht es heute um diese Art des Reisens.

Fernreisen sind viel erschwinglicher und einer viel breiteren Bevölkerungsschicht möglich, als das noch vor 20 Jahren der Fall war. Das führt dazu, dass viele schon im zarten Kleinkindalter im Indischen Ozean gepritschelt haben, wenig später auf dem Elefanten reiten durften und sich in den Tempelanlagen von Angkor Wat auskennen wie in ihrer Kindergartentasche.

Sie hätten gerne Tapire als Haustier, essen bereits als Volksschüler perfekt mit Stäbchen (ja, SEHR scharf bitte) und sind anderen Sprachen, Religionen und Hautfarben gegenüber aufgeschlossen. Sie sind schon als Teenager weiter gekommen, als sich ihre Großeltern das je haben träumen lassen. Trotzdem ergab eine stichprobenartige Umfrage zum Thema "Wo möchtest Du in den Ferien am liebsten hinfahren" die Antwort: Zur Oma. Das ist zwar nicht so spannend wie eine Wanderung im Nebelwald von Sri Lanka, aber ein "Heimathafen". Auch gut.  (Tanja Paar, derStandard.at, 20.3.2013)