Die türkische Regierung macht die linksextreme Gruppe DHKP-C für zwei Anschläge in der türkischen Hauptstadt Ankara verantwortlich. Vizepremier Bülent Arinc sagte am Mittwoch, eine Untersuchung sei eingeleitet worden. Unbekannte hatten am Vorabend zwei Handgranaten auf einen Anbau des Justizministeriums geworfen, während weitere Angreifer gleichzeitig eine Panzerfaust auf das Hauptquartier der regierenden AK-Partei von Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan abfeuerten. Verletzt wurde niemand.

ie Panzerfaust traf das AKP-Gebäude nach Presseberichten im siebenten Stockwerk, in dem Erdogans Büro liegt. Vizepremier Arinc sagte, die Beweise ließen auf eine Täterschaft der Revolutionären Volksbefreiungspartei-Front (DHKP-C) schließen. Ein Bekennerschreiben der linksextremen Gruppe, die für die Errichtung eines kommunistischen Systems in der Türkei kämpft, lag zunächst nicht vor. Regierungschef Erdogan sagte während eines Besuches in Dänemark am Mittwoch, es gebe handfeste Beweise im Zusammenhang mit den Anschlägen.

Am 1. Februar hatte sich ein kurz zuvor aus Deutschland eingereister Aktivist der DHKP-C im Eingangsbereich der US-Botschaft in Ankara in die Luft gesprengt und einen Wachmann mit in den Tod gerissen. Vorangegangen war eine Verhaftungswelle der türkischen Polizei gegen mutmaßliche Mitglieder und Unterstützer der in der Türkei und anderen Ländern verbotenen Gruppe. (APA, 20.3.2013)