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Lewis Hamilton hat gut lachen.

Foto: EPA/DIEGO AZUBEL

London/Melbourne/Kuala Lumpur - Lewis Hamiltons Mitgefühl hält sich in Grenzen. Das McLaren-Team, lange Zeit seine Heimat in der Formel 1, ist nach dem Abschied des Ex-Weltmeisters zu Mercedes tief in die Krise gerutscht. Und was sagt der Abtrünnige? "Ich schaue nicht zurück. Sie werden es schon wieder hinbekommen."

Heftig war Hamilton noch vor Monaten dafür kritisiert worden, dem Ruf der Silberpfeile gefolgt zu sein. Er würde das Geld - sein kolportiertes Jahresgehalt bei Mercedes beträgt rund 20 Millionen Euro - dem sportlichen Erfolg vorziehen. "Es ist schön, die Leute eines Besseren zu belehren", wurde der 28-jährige Brite am Dienstag in englischen Medien zitiert.

Sein neues Team ist nämlich deutlich konkurrenzfähiger als sein altes. Das hat Hamilton am Wochenende mit Startplatz drei und Endrang fünf im WM-Auftakt in Australien bewiesen. Die McLarens von Jenson Button und Sergio Perez dagegen fuhren im Endklassement mit Mühe auf die Ränge neun und elf.

Das Traditionsteam hat den Fehler gemacht, trotz geringer Regeländerungen ein von Grund auf erneuertes Auto zu konzipieren. Dabei waren die Boliden aus Woking Ende des Vorjahres noch mit Hamilton am Steuer die schnellsten im Feld gewesen. Die Chance auf den ersten WM-Titel seit Hamiltons Triumph 2008 dürfte schon vor dem zweiten Saisonrennen am Sonntag in Malaysia sehr gering sein.

Hamiltons Gefühl scheint ihn nicht getäuscht haben, dabei war sein Wechsel zum davor drei Jahre mäßig erfolgreichen Mercedes-Team als riskantes Manöver kritisiert worden. "Lewis hat mir gesagt, er hätte sich eher ein Jahr Auszeit genommen, als weiter für McLaren zu fahren", verriet Formel-1-Chef Bernie Ecclestone.

Bei Mercedes mahlen die Mühlen mittlerweile anders - mit den Österreichern Toto Wolff als Motorsport- und Niki Lauda als Aufsichtsratschef des Teams an der Spitze. Das Werksteam könnte kommende Saison auch vom neuen Reglement profitieren, kommt dem Motor mit der Einführung von V6-Triebwerken doch wieder eine größere Bedeutung zu.

Hamilton ging mit den "Experten" hart ins Gericht. "Es waren alle, vor allem die Ex-Fahrer, die gemeint haben, es sei die schlechteste Entscheidung aller Zeiten gewesen, und dass ich chancenlos sein werde", erinnerte der 21-fache Grand-Prix-Sieger. "Und dann haben sie sich selbst widersprochen, plötzlich geht alles wieder in die andere Richtung. Die wissen nicht, wovon sie reden." (APA/Reuters, 19.3.2013)