Wien - Ein neues Tool soll der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) in Österreich helfen, an Insiderinformationen zu gelangen. Die seit längerem angekündigte Whistleblower-Homepage geht am Mittwoch online.

Interaktive Plattform

Personen, die Korruption und Amtsmissbrauch melden wollen, können dies nun nach Angaben des Justizministeriums anonym tun. Im Gegensatz zu diversen Meldestellen, wo ein Verdacht lediglich deponiert wird, haben Hinweisgeber und Staatsanwälte künftig auch die Möglichkeit, miteinander zu kommunizieren.

Das System wurde von der Berliner Firma Businesskeeper AG entwickelt, die seit 2001 hauptsächlich Unternehmen berät und mit der globalen Antikorruptionsvereinigung Transparency International kooperiert. Wie die Anonymität der Hinweisgeber im Detail garantiert bleibt, soll Mittwoch bei der Präsentation der neuen Whistleblower-Homepage (und deren Web-Adresse) erklärt werden.

Bei der Meldestelle des polizeilichen Bundesamtes zur Korruptionsprävention und Korruptionsbekämpfung (BAK) sind der Anonymität jedenfalls Grenzen gesetzt: "In Einzelfällen kann es auch bei anonymen Meldungen erforderlich sein, den Ursprung der Meldungslegung auf Basis der einschlägigen strafprozessualen beziehungsweise sicherheitspolizeilichen Vorschriften zu ermitteln", ist im Kleingedruckten nachzulesen. (simo, DER STANDARD, 20.3.2013)