Mehr als drei Jahre nach dem qualvollen Tod des Moskauer Anwalts Sergej Magnizki (Magnitski) haben russische Behörden die Ermittlungen eingestellt. Es gebe keinen Hinweis auf ein Verbrechen, teilte die oberste Ermittlungsbehörde am Dienstag in Moskau mit.

Bei dem Juristen der Firma Hermitage Capital seien weder Spuren von Folter noch anderer physischer Gewalt gefunden worden. Menschenrechtler, frühere Kollegen sowie Angehörige Magnizkis werfen den Behörden vor, den Anwalt 2009 in Haft zu Tode gefoltert zu haben. Ein Anwalt der Familie kündigte an, gegen die Einstellung der Ermittlungen Einspruch einzulegen. Die Verantwortlichen für den Tod des 37-Jährigen müssten gefunden werden.

Tod in Untersuchungshaft

Der Jurist hatte Offiziere des Innenministeriums beschuldigt, den Staat um mehr als 200 Millionen US-Dollar geprellt zu haben. Er war daraufhin festgenommen worden und starb im Untersuchungsgefängnis. Nach offiziellen Angaben erlag der an Diabetes und Hepatitis erkrankte Magnizki einer Herzschwäche und einem Blutgerinnsel.

Der Fall Magnizki sorgt seit Jahren international für Aufregung - auch weil Russland dem Toten einen Prozess wegen Steuerbetrugs macht. Die USA haben gegen Funktionäre, die gegen Magnizki vorgegangen waren, Sanktionen wie Einreiseverbote und Kontosperren verhängt. (APA/dpa, 19.3.2013)