Nicht gern gesehen bei Rauchern, für Nichtraucher noch immer zu wenig hart durchgesetzt: Rauchen verboten!

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Die Zeiten, als man im Flieger noch unbehelligt rauchen durfte, sind lange vorbei. Seit etwa 15 Jahren ist der Glimmstängel an Bord tabu. Wäre es heute noch erlaubt, würden aber immer noch viele mit Zigarette in der Hand im Flugzeug sitzen. Das zeigt eine Umfrage von checkfelix unter 1.300 österreichischen Fluggästen.

28 Prozent der Befragten würden sofort ihrem Laster nachgehen und an Bord rauchen, zwölf Prozent überlegen, eventuell zur Zigarette zu greifen. Dieser Gruppe stehen 60 Prozent Nichtraucher gegenüber, für die das Rauchen im Flieger überhaupt nicht in Frage kommt.

Die Lust nach der Zigarette hat verschiedenen Gründe, einer davon ist der Alkohol. 80 Prozent der Raucher bekommen Gelüste bei einem Glas Sekt. Auch als Mittel gegen Nervosität und Angst scheint Nikotin ein Trostspender zu sein, denn 28 Prozent würden sich gerne nach überstandenen Turbulenzen eine Zigarette anzünden um damit das flaue Gefühl im Magen zu beruhigen. Auch Streit mit dem Sitznachbarn ist für einige der Grund für reichlich Stress und erzeugt bei acht Prozent das Bedürfnis auf eine Zigarette danach.

Toilette als Toptraumraum für heimliche Raucher

Die Zigarette bleibt für viele Raucher ein ständiger Begleiter im Flieger - wenn auch nur im Hinterkopf. Viele schwärmen zwischen Himmel und Erde von ihrem Lieblingslaster und nicht wenige überlegen, wie sie trotz Verbot ihr Bedürfnis befriedigen könnten. Erste Adresse für heimliche Raucherphantasien ist für 45 Prozent die Toilette. 36 Prozent würden gerne die Zeit zwischen Landung und Aussteigen dafür nutzen, in Ruhe zu rauchen und für 34 Prozent ist die Gangway der passende Ort für den Nikotinkonsum.

Gut besucht sind die Raucherkammerln auf den Airports. Diese zum Teil winzigen Verschläge mit überlasteten Luftabzügen werden von 73 Prozent der rauchenden Passagiere aufgesucht. Zu Nikotinpflastern als Hilfsmittel gegen die Auswirkungen der Sucht greifen nur fünf Prozent der Befragten. Zu temporären Nichtrauchern werden immerhin 30 Prozent der befragten Passagiere, die während einer Flugreise ganz auf Zigaretten verzichten.

Wer daran denkt, sich heimlich an Bord eine anzurauchen, sollte nicht mit der Solidarität der Mitreisenden rechnen. 94 Prozent würden dem Begleitpersonal Meldung machen, sollten sie bemerken, dass jemand im Flieger die Finger nicht von der Zigarette lassen kann. Sieben Prozent würden auf die Toilette gehen, um der Geruchsbelästigung zu entgehen - und sechs Prozent würden in Panik verfallen.

Nichtraucher ohne Mitleid

Würde man die Raucherreihen im hinteren Flugzeugbereich wieder einführen, würden 80 Prozent der Nichtraucher auf ein Verkehrsmittel umsteigen, in dem es keine Raucher gibt. 45 Prozent würden ihr Heil in einem Beschwerdebombardement bei den Behörden suchen - und sieben Prozent würden Sauerstoffmasken aufsetzten um sich so vor dem Rauch zu schützen.

Dass Nichtraucher wenig Mitleid mit ihren rauchenden Mitmenschen haben ist nicht neu. Auch unter den Passagieren findet man kaum Verständnis für die qualmende Bevölkerung. 53 Prozent wünschen sich eine strengere Handhabe des Rauchverbots auf den Flughäfen und sind für eine Abschaffung der Raucherräume. 37 Prozent würden das Rauchen auf dem Freigelände rund um den Flughafen gleich mitverbieten. Ein Drittel ist für neue gesetzliche Regelungen, die das Rauchen dem Gebrauch harter Drogen gleichstellt.  (red, derStandard.at, 19.3.2013)