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Elmar Märk wurde noch vor Amtsantritt von Unterrichtsministerin Schmied abberufen.

Foto: APA/PHOTO SULZER

Der Rechtsstreit zwischen der Republik Östereich und dem abberufenen Tiroler PH-Rektor Elmar Märk geht weiter. Ein Vergleichsangebot des Ministeriums, das bei Märks Anwalt, Thomas Praxmarer, in der vergangenen Woche eingegangen ist, wird Märk voraussichtlich nicht annehmen. "Die Zeichen stehen nicht besonders günstig", so Praxmarer im Gespräch mit derStandard.at auf die Frage, ob man sich auf einen Vergleich einigen werde.

779 Euro monatlich gefordert

Was genau das Ministerium angeboten hat, wollte Praxmarer nicht mitteilen. Bei der ersten Verhandlungsrunde im Arbeitsgerichtsprozess war bekannt geworden, dass Märk von der Republik als Schadenersatz eine Zahlung in der Höhe von 779 Euro monatlich gefordert hatte. Zudem klagte er auf die Aushändigung des schriftlichen Dienstvertrags als Rektor und forderte, dass seine Abberufung als rechtsunwirksam erklärt werde. Das Ministerium hatte bei der ersten Verhandlungsrunde zugesagt, dass man sich bei einem Vergleich Schadenersatzzahlungen vorstellen könne. "Die Vergleichgespräche gehen jetzt jedenfalls weiter", so Praxmarer am Montag. Wenn sich die Parteien auf keinen Vergleich einigen, geht der Prozess vor dem Arbeitsgericht weiter.

Schmied: "Vertrauensverhältnis gestört"

Märk war als Rektor der Pädagogischen Hochschule Tirol im Juli 2012 von Unterrichtsministerin Claudia Schmied (SPÖ) noch vor seinem Amtsantritt am 1. Oktober abberufen worden. Er hatte sich damals in einem Interview mit der Nachrichtenagentur APA dafür ausgesprochen, dass Lehrer langfristig an den Universitäten und nicht an den PHs ausgebildet werden. Schmied, zuständig für die Pädagogischen Hochschulen, begründete die Abberufung Märks damit, dass das Vertrauensverhältnis zu ihm massiv gestört sei. Märk hätte im Interview eine andere Haltung vertreten als im persönlichen Bewerbungsgespräch.

Derzeit ist Markus Juranek Rektor an der PH Tirol. Schmied hat nach der Abberufung Märks seinen Vertrag auf weitere fünf Jahre verlängert. Der Hochschulrat der PH Tirol hat das Vorgehen von Schmied im August als gesetzlich unzulässig erklärt. Die ÖVP hatte die Abberufung als "ideologisch motiviert" bezeichnet. (lis, derStandard.at, 18.3.2013)