Lissabon - Der Tod eines jungen Mannes auf der Flucht vor der Polizei hat in der portugiesischen Stadt Setubal schwere Ausschreitungen ausgelöst. Junge Menschen setzten in der Nacht zum Sonntag Müllcontainer in Brand, zerstörten parkende Autos und warfen Steine auf die Sicherheitskräfte. Die Polizei notierte die Personalien von fünf Verdächtigen, nahm aber niemanden fest.

Eine Polizeistreife hatte in der Stadt südlich von Lissabon im Arbeiterviertel Bela Vista einen Motorradfahrer zum Halten aufgefordert, der ohne Helm unterwegs war und eine rote Ampel missachtet hatte. Der 18-Jährige ignorierte jedoch das Stoppsignal der Beamten und raste davon. Auf der Flucht vor der Polizei sei der junge Mann mit seinem Motorrad verunglückt und habe tödliche Verletzungen erlitten, teilten die Sicherheitskräfte mit.

Warnschüsse abgegeben

Anrainer hielten den Beamten vor, auf den Motorradfahrer geschossen zu haben. Die Polizei wies den Vorwurf zurück. Die Beamten hätten lediglich Warnschüsse abgegeben. Sie hätten zwei Gummikugeln in die Luft abgefeuert, um den jungen Mann zum Anhalten zu bewegen. (APA, 17.3.2013)