Wien/Kairo - Der aus Wien stammende Radikalislamist Mohamed M., der sich vermutlich in Ägypten aufhält, droht Österreich in einem neuen Video und spricht von Anschlägen auf Städte, Züge und Parlamente. Außerdem verbrennt er seinen österreichischen Pass, wie die Tageszeitungen "Die Presse" und "Kurier" am Samstag in ihrer Internetausgabe berichteten.

"So wie das Republiksiegel, auf das ihr so stolz seid, euer Kuffar-(Ungläubige-)symbol, wird dieses Feuer eure Länder erreichen. Durch unsere Hände oder die Hände unserer Nachkommen." Mit diesen Worten zündet Mohamed M. seinen österreichischen Reisepass an, den er zuvor schon in mehrere Teile zerrissen hat. In Tarnjacke, mit einer AK47 in der rechten Hand steht er in einem Hinterhof und attackiert seine alte Heimat, mit der er nichts mehr zu tun haben will.

Sollte er sterben, sagt er, "werden die nächsten kommen, die dieses Feuer in eure Städten, Züge, Straßen, Häuser und Parlamente" tragen. Es ist eine Drohung, wie sie der 29-Jährige bisher noch nie so offen ausgesprochen hat - dass der Terror nach Europa, nach Deutschland, nach Österreich getragen werden soll. Dass er vorhabe, "diesen Laizismus, diese Hunde zu vernichten und abzuschlachten", wie er es ausdrückt.

2008 wegen Drohvideos verurteilt

Mohamed M. saß wegen Bildung und Förderung einer terroristischen Vereinigung vier Jahre in Haft. Als "Austro-Islamist" war er im März 2008 - und nach Aufhebung des Urteils wegen eines Formfehlers erneut im Februar 2009 - unter anderem wegen Drohvideos gegen Österreich und Deutschland verurteilt worden. Nach Verbüßung der vollen Strafe veröffentlichte er weitere Videos unter dem Pseudonym Abu Usama al-Gharib.

Weil er sich in Österreich verfolgt fühlte, zog er im Herbst 2011 nach Deutschland. In Berlin kam er mit Größen der salafistischen Szene zusammen. Er wurde allerdings des Landes verwiesen, weil er "mit erheblicher Intensität zu Gewalttaten" aufgerufen und die "öffentliche Sicherheit und Ordnung in Deutschland" gefährdet habe." Einer Abschiebung nach Österreich kam M. zuvor und setzte sich nach Kairo ab. Dort dürfte er sich nach wie vor aufhalten. (APA, 16.3.2013)