Ein besonderer Grantscherben ist der Nachbar, Herr Grunz.

Foto: Klett-Kinderbuchverlag

Die beiden haben es ganz schön schwer: "In Schweinland sind Papa und ich ganz alleine. Weil wir Schafe sind. Und die anderen Schweine", erzählt das Kind - und hängt gleich an: "Und das ist ganz schön dumm. Wisst ihr auch, warum?" Die Schweine mögen die zwei Andersartigen nicht, sie schauen sauer, drehen sich weg oder machen "fiese Witze". Ein besonderer Grantscherben ist der Nachbar, Herr Grunz. Der nennt die Schafe "Bettvorleger" oder "Hammelbraten".

Alice Brière-Haquet und Pénélope Paicheler (Illustration) stellen die Frage: Alles Schweine, oder was?! Das Bilderbuch, geeignet für Kinder ab dem vierten Lebensjahr, setzt auf Reime und comic-ähnliche Illustrationen. Subtil und doch anschaulich wird das Thema Integration hier angegangen. Die eigene Tochter findet es schlichtweg "toll" und meint - völlig zu Recht natürlich -, "dass es ziemlich blöd von den Schweinen ist, andere zu ärgern, nur weil sie Schafe sind".

Die gesamte Schweinewelt wird im Buch zwar nicht bekehrt. Aber immerhin Herr Grunz denkt um - Schafpapa hat ihm nämlich geholfen. Am Ende sind die Familien bestens befreundet. Die einfache, eindringliche Botschaft des Kinderbuches lautet: "Ob einer Schaf ist oder Schwein, ist piepegal. Wer glaubt, das sollte anders sein, der kann uns mal." (Peter Mayr, Album, DER STANDARD, 16./17.3.2013)