"Er wusste immer, was er will, war aber immer schlecht darin, es auszudrücken."

Foto: adelmann

In seinem Buch Einfacher leben beschreibt Hans Adelmann, wie er mit seinem Halbbruder Frank Stronach in der Steiermark aufwuchs, Frank auswanderte und ihn als Arbeiter für seine erste Werkstatt nach Kanada holte. "Frank wollte reich werden, ich wollte nur so viel besitzen, wie ich zum Leben brauche." Also kehrte Adelmann Kanada und eventuellem Reichtum den Rücken, zog in die Schweiz und bestieg 2072-mal die Hudwiler Höhe, seinen "magischen Berg" in den Apenzeller Alpen. "Der Berg ist für mich ein Kraftort."

Bewegung ist für den 73-Jährigen "Bergsteigen und Wandern. Vor allem der Norden Europas hat es mir angetan." Er hat eine Islanddurchquerung hinter sich, ist durch Grönland, Irland und Schottland gewandert. "Zu Fuß, mit Rucksack und Schlafsack." Jemand, der auf einen Berg steigt, muss zuerst zum Berg kommen - ein Auto ist dafür in den Schweizer Alpen obligatorisch. "Ich stehe nicht auf Luxus. Ich brauche ein Auto, um mich von A nach B zu bewegen und das wintertauglich ist." 

Möglichst kurze Anreise

Zuvor fuhr Adelmann Honda oder Suzuki, "seit kurzem fahre ich einen koreanischen Hyundai, ein Standard-Auto in der Schweiz, gebaut in Tschechien. Ich habe darauf geachtet, dass mein Auto nicht von zu weit herkommt. In den Apenzeller Bergen braucht man einen Allrad, sonst kommt man dort unmöglich weiter." Übrigens: Adelmann versteht nicht, warum sich sein Bruder "mit 80 Jahren die österreichische Innenpolitik antut", denn "Frank ist nie ein guter Rhetoriker gewesen. Er wusste immer, was er will, war aber immer schlecht darin, es auszudrücken." (Jutta Kroisleitner, DER STANDARD, 15.3.2013)