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Ein Journalist steht in den USA vor Gericht, weil er einem Anonymous-Mitglied Zugriff auf das Redaktionssystem der LA Times gegeben haben soll.

Foto: Reuters

Weil er Netzaktivisten von Anonymous mit Zugangsdaten zum Redaktionssystem der "Los Angeles Times" versorgt haben soll, ist ein Journalist in den USA angeklagt worden. Der 26-Jährige sei im US-Bundesstaat Kalifornien angeklagt worden, Informationen mit dem Ziel weitergegeben zu haben, geschützte elektronische Inhalte zu schädigen, teilte das US-Justizministerium am Donnerstag (Ortszeit) mit. Im Fall einer Verurteilung drohen dem Mann bis zu zehn Jahre Haft und eine Geldstrafe von mindestens 250.000 Dollar (etwa 192.000 Euro).

Artikel verändert

Der Angeklagte war zwei Monate vor dem Vorfall von seinem Posten als Webentwickler bei einem Fernsehsender des Unternehmens Tribune entlassen worden. Auch die "Los Angeles Times" gehört zu Tribune. Ein Anonymous-Mitglied, das von dem Angeklagten die Zugangsdaten erhielt, loggte sich im Dezember 2010 in den Tribune-Server ein und nahm Veränderungen an einem Online-Artikel der "LA Times" vor.

Disziplinarverfahren

Der angeklagte Journalist ist seit 2012 als Redakteur bei der Nachrichtenagentur Reuters beschäftigt. Ein Sprecher von Thomson Reuters erklärte, jeglicher Verstoß gegen die Unternehmensregeln könne ein Disziplinarverfahren nach sich ziehen. Der Redakteur selbst meldete sich nach der Anklage über Twitter zu Wort und erklärte, er habe über den Kurznachrichtendienst von den Anschuldigungen erfahren. "Heute abend mache ich eine Pause. Morgen geht der Alltag weiter", twitterte er. (APA/AFP; 15.3.2013)