New York/Wien - Nach der Geiselnahme von 21 philippinischen UN-Soldaten auf den Golanhöhen vergangene Woche haben die Blauhelme nun offenbar ihre Patrouillengänge gänzlich eingestellt. Die UNO habe entschieden, "die Bewegung der UNDOF-Mission einzuschränken. Sie machen keine Patrouillengänge mehr, sie haben einige Beobachtungsposten geschlossen und sie haben sich in einen ruhigeren Teil des Gebietes zurückgezogen", zitierte die Nachrichtenagentur Reuters einen hochrangigen westlichen Diplomaten.

Demnach gibt es im Hauptsitz der Vereinten Nationen in New York mittlerweile ernsthafte Sorgen über den Fortbestand der Mission, an der gegenwärtig auch 371 Österreicher teilnehmen. Außenminister Michael Spindelegger (ÖVP) hatte am Dienstag eine Sicherheitsgarantie für die Soldaten von syrischer und UN-Seite gefordert. "Ein weiterer Vorfall und sie ziehen sich zurück", zitierte Reuters die Einschätzung eines westlichen Diplomaten. Spindelegger hatte erklärt, man denke vorerst nicht an einen Abzug.

Seit 1974 überwachen UN-Soldaten auf den Golanhöhen den Waffenstillstand zwischen Syrien und Israel. Gegenwärtig beteiligen sich neben den Österreichern auch indische, philippinische und kroatische Soldaten an der UNDOF-Mission. Die kroatische Regierung kündigte jedoch Ende Februar an, ihre 89 Blauhelme aus der Region abziehen zu wollen, weil sie deren Sicherheit nicht mehr gewährleistet sieht. Nach Angaben aus Diplomatenkreisen sollen auch die Philippinen an einen Rückzug denken. (APA, 14.3.2013)