In der DDR war es das Amiga-Schallplattenlabel, das dem sozialistischen Nachwuchs revolutionsbefreite Popmusik in die Jugendzimmer brachte. In Jugoslawien erfüllte diese Funktion das Jugoton-Label. Mit dem politischen Zerfallsprozess verschwand die Firma. Doch nicht zuletzt, weil Jugoton über Jahrzehnte auch die größte Schallplattenladenkette des Landes betrieb, gilt es als wichtiges Popkulturgut der sozialistischen Ära: beste Voraussetzungen für romantische Verklärung. Morgen, Samstag, ist der Ost Klub am Schwarzenbergplatz Schauplatz für Jugo-Nostalgie in Form einer Jugoton Party. Der Schwerpunkt liegt bei Jugo-Wave-Bands der 1980er, die klingende Namen wie Idoli, Elektricni Orgazam oder Partibrejkersi trugen.

Rückwärtsgewandt gibt sich am Samstag auch The Loft in Ottakring. Hier wird im Rahmen der 20-Years-Of-Hip-Hop-Reihe auf die frühen 1990er geblickt, als Hip-Hop um Breakbeats erweitert wurde: Dope Beats. An den Decks stehen fachkundige Zeitzeugen: DJ DSL, Urbs, Cut Ex. (lux, DER STANDARD, 15.3.2013)