Bild nicht mehr verfügbar.

FSME-Fälle in Österreich seit 2006

Foto: apa

Durch die Impfung gegen die Frühsommer-Meningo-Enzephalitis (FSME; "Zeckenkrankheit") wurden Österreich binnen zehn Jahren rund 4.000 Fälle der gefährlichen durch die Zecken übertragenen Viruserkrankung "erspart". In jüngster Vergangenheit hat allerdings die Impfbereitschaft in der Bevölkerung in Sachen FSME eher abgenommen, warnt Ärztekammer-Impfreferent Rudolf Schmitzberger anlässlich der bevorstehenden Zeckensaison. 

Durchimpfungsrate sinkt

"Beim Umgang mit der Frage der FSME bemerken wir, dass die Menschen nachlässig werden. Probleme haben wir besonders bei der Generation 50 plus", sagte der Arzt. Vergangenes Jahr gab es in Österreich 52 FSME-Erkrankungen mit zwei Todesfällen. Im Jahr davor waren es 113 Erkrankungen bei vier Todesopfern gewesen. Die Impfung schützt zu 99 Prozent.

85 Prozent der Österreicher haben sich zumindest einmal in ihrem Leben gegen Zecken impfen lassen. Allerdings ging zwischen 2011 und 2012 die Durchimpfungsrate bei den Vier- bis Sechsjährigen von 84 auf 77 Prozent zurück, bei den unter Dreijährigen von 57 auf 53 Prozent. Insgesamt reduzierte sie sich in der Gesamtbevölkerung von 89 auf 85 Prozent. Die sinkende Impfbereitschaft könnte laut Ärztekammer künftig Probleme bereiten.

Neue Impfaktion

Deshalb starten Apothekerkammer, Ärztekammer und Impfstoff-Hersteller dieser Tage die neue Impfaktion. Die Vakzine gibt es in den Apotheken zu einem verbilligten Preis von 25,90 Euro für Kinder und 30,70 Euro für Erwachsene.  Manche Krankenkassen leisten Zuschüsse. Wer mit der Immunisierung beginnt, sollte im ersten Jahr die ersten zwei Teilimpfungen erhalten, im Jahr darauf die dritte. Nach drei Jahren ist die erste Auffrischung "fällig". Bei Personen unter 60 Jahren kann dann alle fünf Jahre aufgefrischt werden, ältere Menschen sollten das alle drei Jahre vornehmen lassen.

Arbeiterkammer-Präsident Max Wellan rät, mit der Impfung nicht zu lange zu warten. Höhere Temperaturen lassen nämlich sofort die Zecken wieder aktiv werden. Das war in Österreich heuer schon einmal der Fall. Georg Duscher, Parasitologe von der Vetmeduni Wien: "Anfang Februar sind bei uns die ersten Hunde mit der durch Zecken übertragenen Babebiose-Viruserkrankung aufgetaucht. Daraus können wir rückschließen, dass etwa eine Woche zuvor die Zecken aufgrund einer warmen Wetterlage aktiv gewesen sein müssen. Am 30. Jänner ist eine Temperatur von 16 Grad plus gemeldet worden." (APA/red, derStandard.at, 14.3.2013)