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Wien/Lustenau - Der Senat 5 der Bundesliga hat in seiner Sitzung am Dienstag den Zwangsabstieg des FC Lustenau 1907 aus der Ersten Liga verhängt. Als Grund wurden "mehrfache Verstößen gegen Verpflichtungen aus dem Lizenzierungsverfahren" angeführt.

"Diese, in der Geschichte des Bundesliga-Lizenzierungsverfahrens erstmalige Sanktionsform wird auf Grund der Schwere und Anzahl der Verstöße als notwendig und angemessen erachtet. Bei der Strafbemessung wurden sowohl das Hauptziel des Lizenzierungsverfahrens - nämlich die Wettbewerbskontinuität – als auch die wirtschaftliche Situation des Klubs berücksichtigt", sagte der Senatsvorsitzende Hofer-Zeni.

Für den Meisterschaftsbetrieb in Österreichs zweithöchster Klasse ergeben sich dadurch aber keine Änderungen. "Die Spiele des FC Lustenau können wie geplant stattfinden und werden nach den sportlichen Ergebnissen gewertet", hieß es in der Mitteilung der Liga. Erst am Ende der Saison 2012/13 - nach der letzten Runde am 24. Mai - werde der Verein "an das Tabellenende der Ersten Liga gereiht und steigt damit (...) aus diesem Bewerb ab".

Zukunft des FC fraglich

Wie Präsident Dietmar Sperger bereits zu Wochenbeginn gegenüber den "Vorarlberger Nachrichten" erklärt hatte, wolle der Verein aufgrund seiner finanziell klammen Lage aber ohnedies nicht um die Lizenz ansuchen. Für den FC geht es am 21. März vor dem Bezirksgericht Feldkirch nämlich ums Überleben. Die Vorarlberger Gebietskrankenkasse (VGKK) hatte bereits Ende Februar einen Insolvenzantrag gegen den Club eingebracht.

Möglich ist nun, dass der Richter in Feldkirch einen Masseverwalter einsetzt. Diesem bleibt die Einschätzung überlassen, ob Lustenau die Saison überhaupt noch fertigspielen kann. Nichts wird es jedenfalls mit einem Lizenzverkauf an einen anderen Vorarlberger Club. Aufgrund der finanziell undurchschaubaren Lage winkte der einzige Interessent Bregenz bereits ab.

Für die Liga wäre ein vorzeitiges Ausscheiden des Vereins aus dem Spielbetrieb wenig erfreulich, da die dann folgenden Strafverifizierungen die Tabelle verfälschen würden. Kein Ruhmesblatt für die zweithöchste Spielklasse ist auch, dass die Frage des Fixabsteigers zum zweiten Mal seit der Wiedereinführung der Zehner-Liga vor der Saison 2010/11 auf dem grünen Tisch entschieden wird. Bereits im Vorjahr war dem LASK die Lizenz verweigert worden, die Linzer stiegen daraufhin in die Regionalliga ab.

Heuer darf sich - vorbehaltlich der Urteile in der Lizenzvergabe - Blau Weiß Linz freuen. Die aktuell abgeschlagen am Tabellenende liegenden Oberösterreicher rücken mit Saisonende zumindest auf Rang neun und spielen im Juni in die Relegation somit gegen den Meister der Regionalliga Ost. Die Vertreter der Regionalligen Mitte und West ermitteln den zehnten Teilnehmer der Ersten Liga 2013/14. (APA/red - 13.3.2013)