Straßburg/Lissabon - Die EU-Kommission will dem Euro-Krisenland Portugal mehr Zeit für den Defizitabbau geben. Die Kommission werde dem Europäischen Rat einen Aufschub von einem Jahr vorschlagen, sagte Kommissionspräsident Jose Manuel Barroso dem Fernsehsender RTP. Er begründete den Schritt mit den deutlichen Anstrengungen, die das rezessionsgeplagte Land unternehme. Wenn es sein Defizit-Ziel nicht erreiche, liege dies an einer Verschlechterung des wirtschaftlichen Umfelds und der Rezession in Europa.

Portugal hatte eigentlich zugesagt, im Gegenzug für das internationale Rettungspaket von 78 Milliarden Euro die Neuverschuldung in diesem Jahr auf 4,5 Prozent der Wirtschaftsleistung zu drücken. 2014 sollte sie auf 2,5 Prozent fallen und damit wieder unter der EU-Obergrenze von drei Prozent liegen. Wegen der schweren Wirtschaftskrise kommt das Land bei der Sanierung des Haushalts aber nicht wie geplant voran. Die EU-Kommission erwartet derzeit eine Neuverschuldung von 4,9 Prozent in diesem Jahr. (APA, 13.3.2013)