Michael Mattern, Leiter der Radio-Wetterredaktion, warnt vor den Auswirkungen des "noch einmal verschärften" Sparkurses. In einem internen Mail, das derStandard.at/Etat vorliegt, schreibt er: "Ich möchte mit Nachdruck festhalten, dass wir diese Kürzungen nicht wollen und bis zuletzt versucht haben sie abzuwenden!"

"Der gewohnte Leistungsumfang ist in voller Qualität aber nur mit der dafür notwendigen Personalkapazität zu bewältigen und diese steht uns schon seit längerem nicht zur Verfügung", heißt es weiter in dem Mail.  Die Radio-Wetterredaktion „kann die Notwendigkeit des ORF-Sparkurses durchaus nachvollziehen, warum aber Leistungskürzungen im öffentlich rechtlichen Kernbereich hingenommen werden ist für uns nicht verständlich!"

Geplante Änderungen

Die Wetterredaktion habe versucht, die Leistungen wegen des neuerlich "verschärften Sparkurses" möglichst "verträglich zu gestalten" und "das zum öffentlich rechtlichen Kernbereich gehörige und sehr erfolgreiche ORF-Wetter möglichst wenig zu beschädigen." Die Einschnitte reichten dennoch weit, schreibt Mattern. Die geplanten Änderungen ab 1. April, wenn eine Dienstschicht pro Tag wegfällt:

Einige Live-Einstiege auf Ö1, Ö2 und Ö3 müssten durch aufgezeichnete, weniger aktuelle Moderationen ersetzt werden.

In den Bundesländerradios für Wien, Niederösterreich und Burgenland entfielen Wetter-Einstiege in Flächensendungen, etwa bei Radio Wien um 17.20 und am Wochenenende in der Früh; ebenso das sommerliche "Agrarwetter" in Radio Niederösterreich.

In Radio Wien und Radio Niederösterreich entfielen Wetterwarnungen, heißt es in dem Mail.

Auf ORF.at gibt es laut Mail ab April keine Sechs- sondern nur noch Dreitagesprognosen für die einzelnen Bundesländer. Das gelte auch für Hbb-TV (SmartTV). Auch Europawetter und Bergwetter online beträfen die Kürzungen. (fid, derStandard.at, 12.3.2013)