Die Staatsanwaltschaft will eine Lockerung der Auflagen für den mordverdächtigen Paralympics-Stars Oscar Pistorius verhindern. Die Anklagebehörde sei grundsätzlich gegen eine Aufhebung der zahlreichen Bedingungen, unter denen der 26-Jährige gegen Kaution entlassen worden war, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft, Medupe Simasiku, der Nachrichtenagentur dpa am Dienstag. Noch sei unklar, wann das Gericht in Pretoria über eine mögliche Revision der Auflagen entscheiden werde, die der Anwalt des Sportlers beantragt hatte.

Pistorius war am 22. Februar gegen eine Kaution von einer Million Rand (84.000 Euro) aus der Untersuchungshaft entlassen worden. Der 26-Jährige lebt seither im Haus seines Onkels in Pretoria. Die Anwälte des behinderten Profisportlers wollen die Aufhebung zumindest eines Teils der Auflagen erreichen. Dazu gehören die Beschränkung seiner Reisemöglichkeiten, regelmäßige Alkoholtests und Meldepflicht bei den Behörden sowie das Verbot einer Rückkehr in sein eigenes Haus.

Freundin erschossen

Die Villa in einer geschützten Luxus-Wohnsiedlung in Pretoria ist auch der Tatort, wo Pistorius am 14. Februar seine Freundin Reeva Steenkamp (29) erschoss. Der Südafrikaner sagt, er habe nachts durch eine geschlossene Toilettentür geschossen, weil er dahinter einen Einbrecher vermutet habe.

Die Familie des Angeklagten bestritt, dass Pistorius selbstmordgefährdet sei. Diesen Eindruck hatte ein am Montagabend gesendeter Bericht des britischen Senders BBC vermittelt. "Oscar, niedergeschlagen wie er derzeit ist, glaubt an einen Sinn in seinem Leben", heißt es in einer Erklärung des Onkels, Arnold Pistorius. Anderslautende Medienberichte seien unwahr.

Der Prozess gegen Oscar Pistorius soll am 4. Juni in Pretoria beginnen.  (APA, 12.3.2013)