Kopenhagen - Der österreichische Neurowissenschafter Gero Miesenböck wird zusammen mit fünf anderen Forschern für die Entwicklung und Verbesserung der Optogenetik mit dem "Brain Prize 2013" ausgezeichnet. Die von der dänischen Grete Lundbeck European Brain Research Prize Foundation vergebene Auszeichnung, die mit einer Million Euro dotiert ist, wird am 2. Mai in Kopenhagen überreicht, hieß es in einer Aussendung am Montag.

Die Preisträger - neben Miesenböck Ernst Bamberg, Ed Boyden, Karl Deisseroth, Peter Hegemann und Georg Nagel - hätten die Grundlagen für die Optogenetik gelegt, begründete die Jury ihre Entscheidung. Diese "revolutionäre Technik" werde komplett neue, fundamentale Kenntnisse über die komplizierten Funktionen des Gehirns liefern. Die Optogenetik wurde von "Nature" zur "Methode des Jahres 2010" gekürt.

Optogenetik

Bei der Optogenetik werden lichtempfindliche Gene in Hirnzellen geschleust und dann durch Laserlicht ein- und ausgeschaltet. Bisher kam die Methode vor allem bei Fruchtfliegen und Mäusen zum Einsatz und diente dabei vor allem dazu, die Funktion bestimmter Hirnareale besser zu verstehen.

Miesenböck (47) wurde in Braunau am Inn (OÖ) geboren, wuchs in Wels auf und studierte an der Universität Innsbruck Medizin. 1993 wurde er dort "sub auspiciis praesidentis" promoviert. Gleich danach ging er als Schrödinger-Stipendiat an das Memorial Sloan-Kettering Cancer Center in New York. 1999 startete er seine eigene Arbeitsgruppe, zunächst in New York und schließlich an der Yale University, wo er erstmals seine Arbeiten mit Fruchtfliegen durchführte. 2007 wurde Miesenböck als erster Nicht-Brite auf den Waynflete-Lehrstuhl für Physiologie an der Universität Oxford berufen. (APA/red, derStandard.at, 11.3.2013)