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Für viele Reisende sind mobile Geräte zu einem "Must-Have" geworden. Dank zahlreicher Apps können Passagiere ihren Flug inzwischen fast völlig eigentständig abwickeln - und wollen das auch.

Foto: REUTERS/Tony Gentile

Wie sieht die Zukunft der Flugreisen aus? In Zeiten von Smartphone, Tablets, WiFi und Socialmedia verändert sich das Verhalten der Menschen grundlegend. Der Flugreise-Spezialist Sita hat die voraussichtliche Entwicklung von Flugreisen untersucht und dabei ein Hauptaugenmerk auf den Einfluss der neuen Technologien auf das Verhalten der Passagiere gelegt.

Smartphone und Socialmedia

Die Art und Weise, wie wir unsere Flüge buchen und unsere Informationen beziehen ist im Wandel. Inzwischen können Fluggäste vollkommen selbständig boarden, das Ticket wird online gesucht und gebucht und muss nicht einmal mehr in Papierform vorhanden sein - ein elektronisches Ticket am Smartphone genügt.

In den kommenden Jahren wird sich laut Sita-Untersuchung noch mehr ändern, wobei vor allem unsere neuen Begleiter Smartphone und Tablet eine immer wichtigere Rolle spielen. Bereits jetzt buchen 74 Prozent ihr Flugticket online. Drei Prozent tun dies bereits entweder mittels App oder über Socialmedia. Diese Buchungskanäle werden aber in Zukunft an Bedeutung zunehmen.

Das Smartphone ist zu einem "Must-Have" auf Reisen avanciert. Hier erhalten Passagiere idealerweise alle informationen zu ihrem Flug, aktuelle Angebote, können diese mit ihren Kontakten teilen und sind rund um die Uhr auf dem Laufenden. Flugreisende nutzen verstärkt Socialmedia, 62 Prozent der für die Untersuchung befragten Personen sind in den sozialen Plattformen aktiv. Das macht das Web zu einem der wichtigsten Verkaufskanäle der Zukunft. 13 Prozent der Fluggesellschaften werden laut der Studie in Zukunft auf den Verkauf über Socialmedia setzen und nur noch 6 Prozent der Tickets werden dann am Schalter verkauft. 70 Prozent der Airlines halten Apps für ein gleichwertiges Verkaufsmedium.

Noch werden nur zwei Prozent aller Flugtickets über mobile Geräte verkauft, aber bis 2015 soll der Anteil bereits auf sieben Prozent angewachsen sein. Bereits jetzt nutzen 44 Prozent der Airlines das Smartphone für den Ticketverkauf, bis 2015 sollen laut Studie 89 Prozent der Airlines Apps als Medium für den Verkauf von Flügen nutzen. Flughäfen hinken der Entwicklung ein wenig hinterher, allerdings planen 71 Prozent in den nächsten drei Jahren ebenfalls einen Verkaufsservice mittels Smartphone-App anzubieten. Wie diese Apps aussehen müssen, um erfolgreich am umkämpften Markt mitmischen zu können, zeigt die Studie ebenfalls. Die Nutzer wünschen sich personalisierte Angebote, die auf ihre Bedürfnisse zugeschnitten sind, etwa durch Hinweise auf besonders günstige Angebote in der Heimatstadt.  Für 61 Prozent ist eine personalisierte App ein Anreiz, via Smartphone Informationen zu suchen oder Tickets zu buchen.

Selbst ist der Passagier

Die Fluggäste heute sind es gewohnt, die Dinge selbst in die Hand zu nehmen. Von der Buchung bis zum Ausdrucken der Bordkarte machen viele Passagiere mittlerweile alle nötigen Schritte selbständig. Ein Drittel der Fluggäste nutzt bereits jetzt das Smartphone für den Check-In und die Fluggesellschaften arbeiten daran, diesen Trend voranzutreiben.

Noch ist die Begeisterung der Passagiere für ihr Smartphone größer als das Angebot an entsprechender Apps. 70 Prozent der Fluggäste haben bereits ein Smartphone. Bereits heute nutzen 40 Prozent mehr Passagiere das mobile Boarding als noch 2010. Allerdings bietet nur etwa die Hälfte der Fluggesellschaften die Möglichkeit des Mobile-Check-In an. Allerdings soll sich auch das bis 2015 ändern. Bis dahin wollen nämlich 90 Prozent der Airlines diesen Service anbieten.

Ebenfalls im Wandel ist die Abwicklung der Gepäckaufgabe. Sie sind bislang noch das größte Problem bei dem Versuch, eine komplette Selbstbedienungskette einzurichten. Spätestens beim Gepäck einchecken ist bislang in den meisten Fällen nämlich Schluss mit der Selbständigkeit der Passagiere. Nach wie vor muss das Gepäck am Schalter abgegeben werden.  Allerdings arbeitet man bereits auf Hochtouren an Möglichkeiten, auch hier den Passagiere die Dinge selbst in die Hand nehmen zu geben. Mehr als die Hälfte der Flughäfen planen, Terminals einzurichten die ein vollständig selbständiges Boarding zulassen – inklusive Gepäckaufgabe. (red, derStandard.at, 13.3.2013)