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Heinz-Christian Strache will die Landesparteien umbauen. Die FPK soll wieder zur FPÖ werden.

Foto: reuters/Bader

Wien/Klagenfurt - Das Präsidium der FPÖ trifft am späten Sonntagnachmittag zu einer Sitzung in der Bundesparteizentrale zusammen. Vorrangige Themen seien die Ergebnisse der Landtagswahlen in Kärnten und Niederösterreich, bestätigte ein Sprecher der APA. Der neue geschäftsführende FPK-Obmann Christian Ragger werde aber voraussichtlich nicht an der Sitzung teilnehmen. Zum Präsidium der FPÖ zählen neben Strache und dessen Stellvertretern die beiden Generalsekretäre sowie die Landesobleute.

Die Freiheitlichen hatten bei der Landtagswahl in Kärnten vor einer Woche eine historische Niederlage erlitten und 28 Prozentpunkte verloren. Seitdem ist ein Konflikt der neuen Parteiführung mit Teilen der alten Spitze ausgebrochen, die man zum Verzicht auf die Mandate im Landtag bewegen will. Auch in Niederösterreich hatte Spitzenkandidatin Barbara Rosenkranz Verluste für die FPÖ eingefahren, bleibt jedoch Parteichefin. FPÖ-Obmann Heinz-Christian Strache besteht dennoch auf einen "Umbau" in der Landespartei.

Bundesparteivorstand am Mittwoch

Ragger selbst ist laut Parteiinformation nicht Mitglied des Präsidiums, da die derzeit noch "Schwesterpartei" FPK eine Sonderrolle bei den Freiheitlichen im Bund einnimmt. Aber auch diesen Status will Strache ändern, bei der FPK ist man über diesen Wunsch einer Zusammenführung geteilter Meinung. Auch dieses Thema soll bei der Präsidiumssitzung besprochen werden. Angebliche "Putschversuche" des "rechten Flügels" und eine Rücktrittsdrohung Straches, wie Medien spekuliert hatten, dementierte man in der FPÖ entschieden.

Am Mittwoch soll dann der Bundesparteivorstand der FPÖ zusammentreten, bei dem die Kärntner Freiheitlichen sehr wohl vertreten sind. FPÖ-Generalsekretär Herbert Kickl teilte in einer Aussendung am Sonntag mit, dass es sich bei dem Zusammentreffen am Nachmittag um eine "Zusatzsitzung" handle, bei der die Wahlen in Niederösterreich und Kärnten "analysiert" werden sollen. Beschlüsse würden aber erst am Mittwoch bei den Sitzungen des Parteipräsidiums und Parteivorstandes gefasst.

Dörfler weiter nicht erreichbar

In den "Kärntner Nachrichten", dem Parteiorgan der FPK, hat sich Ragger an die Mitglieder der Partei gewendet. Das Blatt macht mit dem Slogan "Neustart" auf, Ragger gesteht in der Zeitung Fehler ein, die man gemacht habe, lobt seinen Vorgänger Kurt Scheuch dafür, dass dieser "den Weg freigemacht hat". Landeshauptmann Gerhard Dörfler und Harald Dobernig werden hingegen mit keiner Silbe erwähnt.

Dörfler selbst war weiterhin nicht erreichbar, sein Mobiltelefon seit Tagen abgeschaltet. Auch Ragger wollte am Sonntag vorerst keine Interviews geben. Für Montag hatte der geschäftsführende Parteiobmann eine Fortsetzung der Verhandlungen angekündigt, neben Dörfler sollen auch Dobernig und Hannes Anton, Dörflers bisheriger Protokollchef im Landeshauptmannbüro, auf ihre Mandate verzichten. (APA, 10.3.2013)