Jerusalem,  - Das Kochbuch
Yotam Ottolenghi, Sami Tamimi

320 Seiten, ca. 130 Farbfotografien
ISBN 978-3-8310-2333-2
€ 25,70

Die erste Auflage des Kochbuchs war schnell vergriffen, die zweite Auflage ist ab 22. März lieferbar.

Foto: © Dorling Kindersley Verlag

Ihre eigene "kulinarische DNA" entschlüsseln und einen kulinarischen Schatz heben wollen die beiden in London lebenden Köche Yotam Ottolenghi und Sami Tamimi mit ihrem neuesten Kochbuch "Jerusalem".

Aufgewachsen in der gleichen Stadt, aber doch in unterschiedlichen Kulturen – Ottolenghi wuchs im jüdischen Teil Jerusalems, Tamimi im arabischen Teil auf – begab man sich für das Buchprojekt auf die Suche nach den vielen Gemeinsamkeiten der Küche Jerusalems.

Auf den ersten Blick gebe es diese Gemeinsamkeiten im Völkergemisch der Stadt zwar nicht, so die Autoren in der Einleitung. Erst wenn man einen Schritt zurücktritt, werden diese hingegen sichtbar. So gibt es beispielsweise einen Salat aus gehackten Gurken und Tomaten, der je nach Perspektive "arabischer" oder "israelischer" Salat genannt wird, es bereitet ihn jedoch "ohne Ausnahme jeder zu." Auch mit Reis oder mit Reis und Fleisch gefüllte Gemüse, Olivenöl, Zitronensaft und Oliven finden sich auf den meisten Tischen und Gästen werden von Juden und Arabern gleichermaßen "Berge von Essen aufgetischt."

Hummuskriege

Wahre "Kriege" werden um das ebenfalls überall kredenzte Hummus ausgefochten: Nicht nur wer die Paste aus pürierten Kichererbsen und Sesampaste erfunden hat, ist ein Dauerthema, sondern auch, wo es das beste Hummus gibt. Das Lieblings-Hummusrezept der beiden ist eines von insgesamt 126 im Buch präsentierten Rezepten, die sich durch sehr schöne Bebilderung und ausführliche Texte – auch über die Herkunft – auszeichnen. Der Bogen reicht von Gemüse über Hülsenfrüchte, Fleisch und Fisch bis zu Süßem und Desserts. Ergänzt werden die Gerichte diese durch eindrucksvolle Fotos aus dem Alltag in Jerusalem und Einblicken in Geschichte und Kultur.

"Das Essen, so scheint es, vermag es gelegentlich die Grenzen niederzureißen", so die Autoren. "Man kann beobachten, dass Menschen aus unterschiedlichen Kulturen auf denselben Märkten einkaufen oder dieselben Restaurants besuchen. Manchmal stehen sie darin sogar zusammen am Herd. Trotzdem: Hier ist noch eine riesige Hürde zu überwinden. Wir arbeiten daran. Vielleicht wird ja eines Tages das Hummus die Menschen in Jerusalem zusammenbringen." (ped, derStandard.at, 13.3.2013)