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Aktuelle Bilder aus dem nordkoreanischen Fernsehen zeigen Kim Jong-un mit dem Militär.

Foto: Reuters TV

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Jubel-Foto (?) von nordkoreanische Soldaten.

Foto: APA/EPA/KCNA

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Südkoreaner demonstrieren gegen Krieg und für Friedensgespräche.

Foto: AP/Jin-Man

Pjöngjang/Seoul/New York - Nordkorea setzt im Konflikt mit Südkorea weiter auf Eskalation und kündigt den Nichtangriffspakt zwischen beiden Staaten. Das Land "setzt sämtliche Punkte des Nichtangriffspaktes zwischen dem Norden und dem Süden außer Kraft", hieß es am Freitag in einer von der staatlichen Nachrichtenagentur KCNA zitierten Erklärung. Nur wenige Stunden zuvor hatte der UN-Sicherheitsrat in New York die Sanktionen gegen den kommunistischen Staat verschärft.

Zudem will Nordkorea das Rote Telefon zwischen den beiden Staaten mit sofortiger Wirkung deaktivieren. Dieses wurde 1971 als ständige Verbindung zwischen Pjöngjang und Seoul eingerichtet. Nordkorea hatte schon häufig mit seiner Kappung gedroht und den direkten Draht auch tatsächlich bereits zweimal unterbrochen.

Südkorea: "Nordkorea wird zugrunde gehen"

Südkorea hat in scharfem Ton auf die Drohungen Nordkoreas reagiert. Das Regime von Machthaber Kim Jong Un werde "zugrunde gehen", sollte es Südkorea mit Atombomben angreifen, sagte der Sprecher des Verteidigungsministeriums, Kim Min Seok, am Freitag vor Journalisten in Seoul.

Der Sprecher des Verteidigungsministeriums in Seoul sagte, Nordkorea habe zuletzt Truppenübungen von "beispielloser Intensität" durchgeführt. Dazu seien U-Boote, Kampfjets und Spezialeinheiten mobilisiert worden.

UN-Sanktionen verurteilt

Die Spannungen zwischen den beiden Nachbarn, die sich formell immer noch im Kriegszustand befinden, hatten zuletzt erneut zugenommen. Erst am Donnerstag hatte Nordkorea mit einem präventiven Atomschlag gedroht.

Das "Komitee zur friedlichen Wiedervereinigung Koreas" verurteilte in der Stellungnahme vom Freitag zudem die UN-Resolution zur Verschärfung der Sanktionen als Beweis dafür, dass Washington und seine "Marionetten" in Seoul "wild entschlossen" zur Konfrontation seien. Die Beziehungen zwischen Nord- und Südkorea hätten die "Gefahrenlinie" derart weit überschritten, dass sie nicht mehr zu kitten seien. Auf der koreanischen Halbinsel sei die Lage "extrem gefährlich", ein Atomkrieg "könnte jetzt ausbrechen".

EU erhofft Entschärfung von China

Nach der Drohung Nordkoreas, das Waffenstillstandsabkommen mit Südkorea aufzukündigen, erwägt die Europäische Union weitere Sanktionen gegen die kommunistische Regierung in Pjöngjang. Kommenden Montag werde in Brüssel beraten, ob die EU über die UN-Sanktionen hinaus weitere Maßnahmen ergreifen werde, sagte Außenminister Guido Westerwelle am Freitag in Berlin. Er appellierte an China, seinen Einfluss auf Nordkorea zu nutzen, um die Provokationen und Verstöße gegen internationales Recht zu beenden. China ist der einzige internationale Partner Nordkoreas.

Militärschläge angedroht

Das staatliche Komitee warnte, das nordkoreanische Militär werde auf jegliche Grenzverletzung - und sei sie "nur um einen Zentimeter" - "gnadenlos" reagieren. Sowohl Süd- als Nordkorea planen für kommende Woche große Militärmanöver. Laut KCNA besuchte der nordkoreanische Staatschef Kim Jong-un am Donnerstag eine Militäreinheit an der innerkoreanischen Grenze, die 2010 in einen tödlichen Zwischenfall mit dem Süden verwickelt war. Dabei habe er die Bereitschaft des Landes zum Krieg betont und verkündet, im Falle einer Provokation werde er Angriffe entlang der gesamten Grenze anordnen.

Der wichtigste bilaterale Nichtangriffspakt zwischen Nord- und südkorea wurde 1991 unterzeichnet. Er sieht eine friedliche Regelung von Meinungsverschiedenheiten vor und soll versehentliche militärische Zusammenstöße an der innerkoreanischen Grenze vermeiden helfen. (APA, 8.3.2013)