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"Wenn ich warte, dass mir der Ball auf den Kopf fällt und dann reingeht, dann kann ich lange warten."

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Kurzer Jubel: Franz Schiemer gleicht gegen Wolfsberg aus.

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Wer hätte das zu Saisonbeginn für möglich gehalten? Nach 23 von 36 Runden muss sich Meister Red Bull Salzburg fast schon geschlagen geben. Fast, denn noch sieht Trainer Roger Schmidt eine zehnprozentige Titelchance, die übrigen neunzig Prozent ordnet er der Wiener Austria zu.

Der Rückstand der Salzburger, die ein Match weniger ausgetragen haben, beträgt 14 Punkte. Zwei direkte Duelle stehen noch aus.

Höchste Priorität: Platz zwei absichern

Vom Meisterttitel will man in Salzburg nach dem 1:1 in Wolfsberg gar nicht mehr groß reden, die Absicherung von Platz zwei und damit die Qualifikation zur Qualifikation der Champions League wird mittlerweile als höchste Priorität ausgegeben. Zumindest dieses Ziel scheint realisierbar: Der Vorsprung auf Rapid beträgt - bei einem Match weniger - sechs Punkte, Sturm Graz liegt neun Zähler zurück.

"Die Austria punktet unglaublich souverän. Für uns ist jetzt die höchste Priorität, auf Rapid und Sturm zu gucken", läutet Schmidt die Kurskorrektur ein. Ähnlich tönen auch die Spieler. "Die Austria ist wirklich unglaublich, sie gewinnt Spiel für Spiel. Die Austria hat den Lauf, den wir nicht haben. Das müssen wir hinnehmen. Wir müssen Gas geben, um Platz zwei zu sichern", sagt Verteidiger Franz Schiemer.

Kaum Torchancen

Den Vorwurf zu defensiver Spielweise lässt Schmidt abprallen: "Für uns war das die richtige Aufstellung mit den beiden Sechsern. Wir wollten in der Grundaufstellung hinten sicher stehen." Dass dabei kaum Torchancen entstehen ist dem Deutschen bewusst: "Bis zum Sechzehner spielen wir ganz ansehnlich, aber der Torwart von Wolfsberg musste kein einziges Mal eingreifen."

Der Coach fordert von seinen Spielern mehr Initiative, denn "wenn ich warte, dass mir der Ball auf den Kopf fällt und dann reingeht, dann kann ich lange warten." Auch individuelle Fehler geben Schmidt zu denken: Vor dem 0:1 durch Ruben Rivera hatte sich der 16-fache ghanaische Teamkicker Isaac Vorsah laut Schmidt "billig" austanzen lassen.

Ortlechner: "Sehr clever"

Bei der Wiener Austria will man sich freilich noch nicht zum Titel gratulieren lassen. "Wir haben noch ein Drittel der Meisterschaft zu spielen", würgt Manuel Ortlechner alle Spekulationen im Gespräch mit derStandard.at ab. "Aber es ist natürlich clever von den Salzburgern, sich offiziell aus dem Titelrennen zu nehmen", fügt der Kapitän hinzu und erinnert an die Saison 2009/2010, als Red Bull in den letzten Runden beinahe einen Vorsprung von zehn Punkten verspielt hatte.

Einen Erfolg vermeldet man bei den Violetten aber aus der Merchandise-Abteilung: Das Trikot von Stürmer Philipp Hosiner wurde schon mehr als 1.200 Mal verkauft. Das ist ein neuer Rekord in der 102-jährigen Geschichte des Wiener Traditionsclubs. (red; APA; 7.3.2013)