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Allein in den USA leiden 100 Millionen Menschen an krankhafter Fettleibigkeit. Aber auch in vielen ärmeren Ländern wird Adipositas ein immer größeres Problem

Foto: dpa-Zentralbild/Ralf Hirschberge

Eine Langzeitstudie mit 9,1 Millionen Erwachsenen in 199 Ländern belegt, dass die Fettleibigkeit nicht nur ein Phänomen der reichen Länder ist. Auf Inseln im Pazifik leben etwa die meisten Schwergewichtigen. Insgesamt gelten 1,5 Milliarden Menschen weltweit als zu dick, 500 Millionen als fettleibig, wie Experten am Donnerstag auf dem 30. Ernährungskongress auf die Problematik hinwiesen.

Viele Übergewichtige leben in den USA und in Neuseeland. Den höchsten Body Mass Index (BMI)-Durchschnitt haben Männer in der Tschechischen Republik sowie Frauen aus der Türkei mit jeweils 28. Ab einem BMI von 30 spricht man von krankhafter Fettleibigkeit (Adipositas). Den größten Anteil an übergewichtigen Personen - Frauen genauso wie Männer - hat allerdings der winzige Pazifik-Staat Nauru. Die wenigsten Übergewichtigen gibt es in Bangladesch, Indien und in der Republik Kongo.

Betroffenenzahl verdoppelt

Die weltweite Studie, die in der Fachzeitschrift "Lancet" veröffentlich wurde und Werte zu Fettleibigkeit, Bluthochdruck und Cholesterin beleuchten sollte, zeigte auch, dass sich in den vergangenen 30 Jahren die Zahl der übergewichtigen Menschen verdoppelt hat. Die Problematik hat sich auch in ärmeren Staaten ausgebreitet.

Amerika hat nun dem Körperfett den Kampf angesagt. Kein Wunder, leidet doch Daten des nationalen Center for Disease Control (CDC) zufolge inzwischen ein Drittel aller US-Bürger - das sind mehr als 100 Millionen Menschen - an Adipositas.

Krankenversicherungen zahlen für einen adipösen Menschen durchschnittlich 1.500 US-Dollar (1.150 Euro) mehr als für einen Normalgewichtigen, Schätzungen zufolge gehen durch dieses Leiden mehr als 40 Millionen Arbeitsstunden jährlich verloren. Auch 17 Prozent der Kinder und Jugendliche sind in den USA von Adipostas betroffen, drei Mal so viele wie noch vor 30 Jahren. (red/APA, derStandard.at, 7.3.2013)