Frankfurt am Main - Die europäischen Leitbörsen sind am Donnerstag einheitlich mit Gewinnen aus dem Handel gegangen. Der Euro-Stoxx-50 erhöhte sich um 10,96 Einheiten oder 0,41 Prozent auf 2.690,85 Zähler. Besser als erwartet ausgefallene Konjunkturdaten sowie der fortgesetzte Rekordkurs beim Dow Jones an der Wall Street galten als Unterstützungsfaktoren.

Der EZB-Rat hat den Leitzins mit 0,75 Prozent auf unverändert niedrigem Niveau belassen. Spekulationen am Markt rund um eine mögliche Zinssenkung wurden damit enttäuscht, hieß es aus Händlerkreisen. "Unseres Erachtens liefert der EZB-Chef keine Hinweise auf eine Zinssenkung", hieß es vonseiten der Helaba-Analysten. Draghi hatte im Rahmen der Pressekonferenz der Europäischen Zentralbank unter anderem festgestellt, dass die Risiken für die Inflationsentwicklung im Euroraum weitgehend ausgewogen seien.

Für Unterstützung hätten unterdessen besser als erwartet ausgefallene Konjunkturdaten aus den USA sowie eine gut gelaufene Anleiheauktion in Spanien gesorgt, kommentierten Marktbeobachter. Die veröffentlichten US-Zahlen zu den wöchentlichen Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe fielen besser als erwartet aus. Hinzu kommt eine im vierten Quartal weniger stark gesunkene US-Produktivität als zunächst gedacht.

Der Bau- und Baustoffsektor schob sich bis zum Börsenschluss um über ein Prozent an die Spitze der Stoxx-600-Übersicht. Die Getränke- und Nahrungsmittelbranche zeigte sich ebenfalls gut gesucht. Danone gewannen 2,29 Prozent auf 55,34 Euro. In der Schweiz legten Nestle um 1,36 Prozent auf 67,05 Schweizer Franken zu. Händler verwiesen dazu auf eine Hochstufung durch die Credit Suisse.

Bester Wert im Euro-Stoxx-50 waren Saint Gobain mit einem Aufschlag von 3,13 Prozent auf 31,30 Euro. Carrefour erhöhten sich um 2,88 Prozent auf 22,00 Euro. Europas größter Handelskonzern macht in Lateinamerika und auf dem zuletzt schwachen Heimatmarkt Frankreich Fortschritte. Beim operativen Gewinn übertraf der Konzern die Erwartungen der Experten.

Daimler schlossen mit einem Minus von 1,90 Prozent auf 45,625 Euro. Nach Aufwind zum Jahresstart hat Daimler auf dem wichtigsten Wachstumsmarkt China erneut herbe Rückschläge beim Absatz hinnehmen müssen. Im Februar verkaufte der Autobauer 97.920 Autos der Marken Mercedes, AMG, Smart und Maybach - ein Rückgang von knapp sechs Prozent im Vergleich zum Vorjahr. (APA, 7.3.2013)