Die Bankenrettung in Deutschland im Zuge der Finanzkrise 2008/2009 hat sich für einige Banken, Berater und Rechtsanwälte ausgezahlt. Die Bundesanstalt für Finanzmarktstabilisierung (FMSA) kaufte zwischen Oktober 2008 und Ende 2012 Beraterdienste im Gesamtumfang von fast 100 Millionen Euro ein oder gab sie in Auftrag, wie am Mittwoch das Finanzministerium bestätigte. Ministeriumssprecher Martin Kotthaus knapp hielt dazu fest, dass die Zahlungen direkt oder indirekt zulasten der Hilfeempfänger gegangen sei. Die FMSA habe diese Kosten also weitergereicht.

89 Prozent davon seien direkt von den "Maßnahmenempfängern" des Rettungsfonds SoFFin und den Abwicklungsanstalten getragen worden, ein weiterer Anteil indirekt über Pauschalen. Nur ein kleiner Prozentsatz sei zulasten des Fonds gegangen. "Gelder aus dem Bundeshaushalt sind gar nicht geflossen", unterstrich Kotthaus. Der Steuerzahler sei insgesamt nicht zur Kasse gebeten worden.

Kotthaus Äußerungen zum Umfang der eingekauften Beraterhonorare decken sich mit der Regierungsantwort auf eine parlamentarische Anfrage der Linken, die Reuters vorliegt. Darin ist eine Liste von Banken, Beratern und Anwaltskanzleien enthalten, die von den Aufträgen profitierten mit Namen wie Boston Consulting, Deloitte & Touche, Deutsche Bank, KPMG, aber auch Freshfields Bruckhaus Deringer und Roland Berger. (APA, DER STANDARD, 7.3.2013)