London - Kaiserpinguine leben in eher unwirtlichen Verhältnissen: Auf dem antarktischen Inlandeis sind Lufttemperaturen von bis zu minus 40 Grad keine Seltenheit. Biologen haben jetzt erstmals größere Gruppen der Tiere direkt vor Ort mit Wärmekameras fotografiert und eine überraschende Entdeckung gemacht: Während der Schnabel oder die Flossen etwa die Umgebungstemperatur annehmen, ist der größte Teil der Körperoberfläche der Vögel deutlich kälter als ihre Umgebung.

Foto: Université de Strasbourg/ CNRS

Bei einer Lufttemperatur von minus 20 Grad ermittelten die Forscher per Infrarotkamera eine Gefiederaußentemperatur von etwa minus 23 Grad, während die Oberflächen von Flossen, Kopf und Füßen typischerweise etwas wärmer waren als die Luft.

Foto: Université de Strasbourg/ CNRS

Das hochisolierende Gefieder der Kaiserpinguine leite Wärme so schlecht, dass die darunterliegende Haut wirksam vor Frost geschützt sei, erklären die Forscher um Dominic McCafferty im Fachmagazin "Biology Letters". [Der so entstehende "Mantel" ist hier als violetter Umriss zu sehen.]

Foto: Université de Strasbourg/ CNRS

An klaren Tagen kann das Gefieder der Tiere so viel Wärme abstrahlen, dass seine Oberflächentemperatur weit unter die Lufttemperatur fällt. Damit können die Tiere - zumindest theoretisch - sogar etwas Wärme aus der eisigen Luft gewinnen. (tasch/DER STANDARD, 7. 3. 2013)

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