Die Parteichefs mal andersrum.

Foto: Grüne/Korschil

Die Grünen begehen rund um den Internationalen Frauentag am 8. März eine Aktionswoche, um (berühmte) Frauen mehr im Stadt- und Straßenbild zu verankern. Weniger als ein Zehntel der personenbezogenen Straßenbezeichnungen in Wien geht an berühmte Frauen, nur ein Drittel der 100 Plätze im Wiener Gemeinderat nimmt eine Frau ein. Das soll sich mit der Regierungsbeteiligung der Grünen ändern.

Mehr Verbindlichkeit zur Frauenförderung

Martina Wurzer, Frauensprecherin der Grünen, erklärte in einer Aussendung: "Wir brauchen mehr Verbindlichkeit, um die gesellschaftliche Teilhabe von Frauen gemäß ihres Bevölkerungsanteils von 52 Prozent zu erhöhen. Das Prinzip der Freiwilligkeit bringe Männer, aber selten Frauen voran. Sei es bei Straßennamen, in der Politik oder Wirtschaft: ohne Druck und Zwang kommen Frauen selten zum Zug. Nur Verbindlichkeit und Quoten schaffen jenen Platz für Frauen, der ihnen gebührt."

Im Rahmen der Grünen Aktionswoche zwischen 2. und 8. März zeigen die Grünen Frauen Wien in 19 Bezirken lila Straßenschilder mit Namen berühmter weiblicher Persönlichkeiten. 95 Kurzbiografien bezeugen die Großartigkeit und den reichen Fundus an Frauengeschichte(n). Wurzer: "Die Geschichte ist reich an Frauen, die die Welt verändert haben. Mit unserer Frauentagsaktion wollen wir starke Frauen ins Bewusstsein rücken. Unser Ziel ist es, interessante Politikerinnen, Wissenschaftlerinnen, Künstlerinnen und Geschäftsfrauen auch langfristig im Öffentlichen Raum sichtbar und spürbar zu machen."

Bundesweite Plakataktion mit "feminisierten Parteichefs"

Auf Bundesebene drängen die Grünen Frauen mit einer Plakatkampagne die politischen Mitbewerber darauf, für einen höheren Frauenanteil in ihren Reihen zu sorgen. Auf den Plakaten sind "feminisierte" Parteichefs von SPÖ, ÖVP, FPÖ und dem Team Stronach zu sehen.

Dass lediglich 30 Prozent der Nationalratsabgeordneten Frauen sind, bezeichnete Glawischnig als "Armutszeugnis". Mit Ironie und Augenzwinkern soll daher auf ein erstes Thema aufmerksam gemacht werden, erklärte Glawischnig bei der Präsentation vor dem Bundeskanzleramt. (red, APA, dieStandard.at, 5.3.2013)