Wien - Der Anteil von Frauen in Chefetagen steigt nur langsam. In den Geschäftsführungen der 200 umsatzstärksten Unternehmen beträgt ihr Anteil derzeit 5,6 Prozent, 2012 waren es 5,1 Prozent. In den Aufsichtsgremien stieg der Frauenanteil von 11,2 auf 13,5 Prozent, geht aus einer am Montag veröffentlichten Studie der Arbeiterkammer Wien hervor.

Konkret waren von 620 Vorstandspositionen nur 35 weiblich besetzt. In den börsennotierten Unternehmen ist das Verhältnis noch schlechter. Von 214 Posten wurden nur sieben von Frauen bekleidet, das entspricht einem Anteil von 3,3 Prozent. Die Aufsichtsräte von Börsenunternehmen sind zu 11,6 Prozent weiblich.

Im Europa-Vergleich hinkt Österreich damit hinterher. Im Schnitt der EU-27 liegt der Frauenanteil in den Aufsichtsräten von Aktiengesellschaften bei 17 Prozent. Europaweit an der Spitze liegt Norwegen mit 46 Prozent, gefolgt von Finnland (29 Prozent) und Lettland (28 Prozent). Schlusslicht ist Ungarn mit drei Prozent.

Gesetzliche Frauenquoten gibt es laut AK bisher in Norwegen, Spanien, Frankreich, Island und Italien. AK-Präsident Herbert Tumpel bezeichnete die heimischen Zahlen als "Armutszeugnis für den Standort Österreich" und forderte rasch die Einführung der gesetzlichen Geschlechterquote von 40 Prozent. (APA, red, DER STANDARD, 5.3.2013)