Wien - Für die Entwicklung eines Scheinwerfers, der es ohne Beeinträchtigung entgegenkommender oder vorausfahrender Fahrzeuge ermöglicht, dauerhaft mit Fernlicht zu fahren, wurde die in Wieselburg (NÖ) angesiedelte Zizala Lichtsysteme GmbH am Montag mit dem ersten Platz im "Inventum"-Wettbewerb" für das "Patent des Jahres" ausgezeichnet. In dem vom Patentamt, dem Infrastrukturministerium und dem Bohmann Verlag veranstalteten Wettbewerb hat eine Jury aus über 100 Einreichungen die besten Erfindungen des Jahres ausgewählt.

Der "Inventum" sei "eine Anerkennung für geistige Leistungen, die neue Wege in der technischen Forschung und Entwicklung eröffnen und soll jene Innovatoren vor den Vorhang holen, die ihren Beitrag zum ökonomischen und wissenschaftlichen Fortschritt Österreichs leisten", erklärte der Präsident des Österreichischen Patentamtes, Friedrich Rödler. Jedes Jahr würden über 3.000 Erfindungen beim Österreichischen Patentamt angemeldet, was das hohe Kreativitätspotenzial der heimischen Wirtschaft beweise.

Lichtmodule und Kamerasystem

Das Dauerfernlicht des Wieselburger Spezialisten für Kfz-Beleuchtungssysteme wird durch geschicktes Schalten von LED-Lichtquellen möglich. Der Scheinwerfer ist aus Lichtmodulen aufgebaut, die senkrechte, seitlich versetzte und sich überlagernde Lichtstreifen erzeugen. In Verbindung mit einem Kamerasystem können durch Abschalten einzelner LEDs jene Bereiche, in denen sich entgegenkommende und vorausfahrende Fahrzeuge befinden, gezielt ausgeblendet werden.

Platz 2: Herzgewebe aus der Petrischale

Der "Inventum 2012" in Silber ging an ein Team vom Institut für Angewandte Synthesechemie der Technischen Universität (TU) Wien und der Medizinischen Universität Wien. Die Wissenschafter haben Substanzen entwickelt und patentiert, welche die Umwandlung körpereigener Vorläuferzellen in intakte Herzmuskelzellen ermöglichen.

"Mit unseren neuen Triazin-Derivaten gelang eine dramatische Effizienzsteigerung im Umwandeln von Vorläuferzellen zu Herzzellen im Vergleich zu bereits bekannten Substanzen, die bislang erprobt wurden", sagte Marko Mihovilovic. Die synthetisch maßgeschneiderten Substanzen werden an der Medizinischen Universität Wien an den Vorläuferzellen von Mäusen getestet. Die Forscher wissen noch nicht, wie diese Substanzen auf molekularer Ebene wirken, hier sei noch Grundlagenforschung notwendig. Sie hoffen aber, einmal im Labor passendes neues Gewebe herstellen zu können, das sich dann transplantieren lässt.

 
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Platz 3: Hochleistungsfaser

Das oberösterreichische Unternehmen Asamer Basaltic Fibers erhielt für die Entwicklung einer umweltfreundlichen Hochleistungsfaser aus geschmolzenem vulkanischem Gestein den "Inventum" in Bronze. Die unter dem Markennamen "ASA-TEC" vertriebene Faser zeichnet sich durch hohe mechanische Festigkeit sowie chemische und thermische Beständigkeit aus.

Unter den Top-Ten-Patenten finden sich weitere zwei Entwicklungen der TU Wien. Zudem schafften es das Austrian Institute of Technology (AIT), die Boehlerit GmbH in Kapfenberg (Steiermark), die Frequentis AG in Wien, die in Linz ansässige IAT21 - innovative aeronautics technologies gmbh sowie die MIT - Metallurgy & Inorganic Technology aus Bartholomäberg (Vorarlberg) unter die besten zehn Erfinder des Jahres. (APA, 4.3.2013)