Zum dritten Mal wurde am Montag das "Times Higher Education World Reputation Ranking" veröffentlicht. In dem Ranking, das die 100 angesehensten Universitäten der Welt auflistet, ist keine österreichische Universität vertreten. Die Universität Wien liegt aber nur mit geringem Abstand außerhalb der Top 100, sagte der Herausgeber des Rankings, Phil Baty, im Gespräch mit derStandard.at. Alle anderen österreichischen Universitäten liegen jedoch jenseits der Top 200. Im Jahr 2011 war die Universität Wien in der Gruppe zwischen den Plätzen 91 und 100.

Für die Erstellung des Ranking wurden rund 16.600 Wissenschaftler aus 144 Ländern befragt. Die Wissenschaftler sollten jene 15 Institutionen in ihrem Forschungsbereich nennen, die sie als die besten auf diesem Gebiet einschätzen. "Im Gegensatz zum Times Higher Education Ranking ist diese Umfrage sehr einfach, sehr subjektiv", so Baty. "Es ist eine subjektive Sichtweise von Wissenschaftlern, dadurch entsteht ein akademischer Marken-Index."

Wie wichtig ist es also für Universitäten, sich Gedanken über ihre Marke zu machen? Baty: "Man kann Wissenschaftler nicht vermarkten wie Schokolade oder ein Auto, aber Universitäten nehmen Reputation immer wichtiger und sehen, dass sie auch einen Einfluss auf diese haben. Das Ansehen der Universitäten kann sich rasch ändern, vor allem in Zeiten von Social Media. Man kann sich nicht auf eine jahrhundertealte Tradition und einen schönen Campus verlassen."

 

Times Higher Reputation Ranking Top 100: Ab den Rängen 51 wird nicht mehr die genaue Position, sondern nur mehr das Dezil angegeben.

Auf dem ersten Platz des Rankings liegt wie schon die Jahre zuvor die Universität Harvard, gefolgt vom Massachusetts Institute of Technology (MIT) und der Universität Cambridge in Großbritannien. Zusammen mit der Universitäten Oxford (Platz 4), Berkeley (Platz 5) und Stanford (Platz 6) bilden diese Einrichtungen die "Super-Brands" im globalen Hochschulraum. Seit das Reputation-Ranking eingeführt wurde, bildeten diese Universitäten immer die Top Sechs, so Baty.

Beste Universität außerhalb der USA und Großbritannien ist die Universität Tokio auf Platz acht, beste kontinentaleuropäische Universität ist die ETH Zürich auf Platz 20. Die Universität München kommt auf Platz 42.

 

Insgesamt befinden sich Universitäten aus 20 Ländern in dem Ranking. Die Top 100 der angesehensten Hochschulen werden dominiert von den Vereinigten Staaten, die es auf insgesamt 43 Institutionen in den Top 100 schaffen. Großbritannien kommt auf neun Einrichtungen in dem Ranking, Deutschland und die Niederlande auf je fünf. Schweden ist mit drei Hochschulen und Belgien mit einer Universität dabei. Insgesamt befinden sich 27 Institutionen, die in dem Ranking angeführt werden, in der Europäischen Union.

 

Auf der Karte sind alle Universitäten des Times Higher Education Reputation Rankings eingetragen. Durch Klicken auf den roten Punkt erfahren Sie den Namen und den Rang der jeweiligen Universität.

Trotz der Dominanz der angloamerikanischen Einrichtungen sinkt deren Reputation langsam, im Jahr 2011 waren noch 45 US-Hochschulen und zwölf britische Hochschulen in dem Ranking vertreten.

Vor allem asiatische Universitäten steigen im Ranking und dem Ansehen ihrer Wissenschafterkollegen. "Das ist vor allem deswegen, weil Hochschulen in diesen Ländern gut finanziert sind. In Europa werden die Universitäten durch die Sparpolitik ausgequetscht, auch die staatlichen Universitäten in den USA haben Probleme", so Baty. (Sebastian Pumberger, derStandard.at, 4.3.2013)