Tripolis - Eine Gruppe libyscher Salafisten hat 20 ägyptische Christen freigelassen, die sie in der vergangenen Woche aus einer Kirche verschleppt hatte. Das berichteten die staatlichen Medien in Ägypten am Sonntag unter Berufung auf das Außenministerium. Demnach halten die bewaffneten Islamisten in der Stadt Benghazi immer noch 23 koptisch-orthodoxe Christen fest.

Die koptische Kirche hatte berichtet, mehrere Dutzend Ägypter seien in der vergangenen Woche von Libyern aus einer Kirche in Benghazi entführt und misshandelt worden. Die Islamisten warfen ihnen vor, sie hätten versucht, den christlichen Glauben zu verbreiten.

Das Außenministerium in Tripolis verurteilte die Entführung und kündigte Maßnahmen gegen die "unverantwortlichen bewaffneten Elemente" in Benghazi an. Die Regierung rief die Libyer auf, "die Menschenrechte zu achten" und Ausländer mit Respekt zu behandeln.

Die Regierung musste sich an diesem Wochenende auch andernorts mit Milizionären befassen. Nachdem vor der Gasförderanlage in Mellitah im Nordwesten des Landes am Samstag Kämpfe zwischen Wachleuten und bewaffneten Einheiten aus einem Nachbarort ausgebrochen waren, schickte die Regierung am Sonntag Soldaten auf das Firmengelände. (APA, 3.3.2013)