Eisenstadt - Im Burgenland gibt es nach den vergangene Woche angekündigten Kontrollen anlässlich des Pferdefleisch-Skandals Entwarnung: Von den 20 in heimischen Betrieben gezogenen Proben wurde keine beanstandet, teilte am Donnerstag Gesundheitslandesrat Peter Rezar mit. Von den 20 Proben entfallen zwölf auf Fertiggerichte aus Supermärkten und acht auf Erzeugerbetriebe.

Im Burgenland gibt es nach aktuellem Stand 98 zugelassene Fleischbetriebe und weitere 170 registrierte Einzelhandelsbetriebe für die Herstellung und für die lokale Vermarktung von Fleisch und Fleischerzeugnissen. An mehr Kontrollen, wie im Zuge der Schwerpunktaktion "A-22-2013" vergangene Woche, denke man derzeit nicht. Denn laut Rezar ist der "Höhepunkt, der Zenit" schon überschritten.

Umfassende Kontrollen

Österreich- und EU-weit sei eine wirklich umfassende Kontrolle erfolgt. "Wir haben zurzeit keinen Anhaltspunkt, im Burgenland weitere Kontrollen durchzuführen. Wir sind aber jederzeit sozusagen Gewehr bei Fuß - sollte das notwendig sein - durch Neubeprobungen oder zusätzliche Beprobungen hier in Aktion treten zu können", so der Landesrat.

Rezar, der bereits vergangene Woche eine Ausnützung von Strafen gefordert hatte, meinte zum Gesetzesvorschlag für Strafverschärfung von Gesundheitsminister Alois Stöger vom Dienstag (darin ist u.a. eine Mindeststrafe von 5.000 Euro vorgesehen, Anm.), dass er generell für höhere Strafen und auch für Mindeststrafen sei. "Aber man muss dann auch die Kontrollen so setzen, dass man damit rechnen muss, kontrolliert zu werden."

Mehr Kontrollen und mehr Lebensmittelsicherheit würden jedoch vermutlich auch mehr Personal bedeuten. Dazu erklärte Rezar: "Man könnte sich ja auch durch die dann möglicherweise erzielbaren Strafeinnahmen auch mehr Personal leisten. Das müsste man bundesweit natürlich hochrechnen. Aber ich glaube, diese Rechnung wäre eine gute Rechnung - vor allen Dingen in Hinblick auf die Sicherheit der Endverbraucher, auf die Sicherheit der Konsumentinnen und Konsumenten."

Im vergangenen Jahr haben im Burgenland in 90 zugelassenen Schlachtbetrieben 26 amtliche Tierärzte (wurden früher als "Fleischbeschautierärzte" bezeichnet, Anm.) insgesamt knapp 2.000 Rinder, 59.000 Schweine sowie 36.000 Masthühner und 556.000 Puten lebend untersucht und für die Schlachtung freigegeben. Auch für 300 Schafe, 150 Ziegen sowie knapp 1.000 Weidegänse und einige andere Tierarten in geringer Zahl wurde eine Untersuchung durchgeführt und eine Freigabe zur Schlachtung erteilt, erläuterte Koordinator Andreas Wunsch von der tierärztlichen Lebensmittelaufsicht. (APA, 28.2.2013)