Wien - Christoph Kardinal Schönborn hat vor seiner Abreise zur Papstwahl nach Rom in einem Antwortschreiben an die in der Votivkirche ausharrenden Flüchtlinge seine "dringende Bitte" wiederholt, sie mögen in ein ordentliches Quartier übersiedeln und zur Kooperation mit den Behörden bereit sein.

Der Brief ist an die Flüchtlingssprecher Shah Jahan Khan und Mir Jahangir gerichtet, die den Kardinal gebeten hatten, mit ihnen über Garantien für ein Bleiberecht zu sprechen. In seiner Antwort macht Schönborn die Flüchtlinge wieder darauf aufmerksam, dass es solche Garantien nach österreichischem Recht nicht gebe.

Schwindende Chancen auf Aufenthalt

Daran festzuhalten sei eine "gefährliche Illusion": Immer mehr Flüchtlinge in der Votivkirche verlören ihre letzten realen Chancen auf Aufenthalt in Österreich, weil sie nicht an ihren Verfahren mitwirken. Das sei aber Voraussetzung, um überhaupt Asyl erhalten oder den Status eines "geduldeten Aufenthalts" aufrechterhalten zu können. Wörtlich heißt es in dem Brief an die Flüchtlinge: "Bitte seien Sie vernünftig, und machen Sie nicht in der Votivkirche wegen einer Illusion Ihre realen Hoffnungen zunichte!"

Klaus Schwertner, Pressesprecher der Wiener Caritas und seit Wochen ebenfalls um eine gütliche Lösung bemüht, steigt, wie der STANDARD berichtete, in die Geschäftsführung der Caritas der Erzdiözese Wien auf. Der 36-Jährige wird seine neue Funktion am 1. März antreten. (red, DER STANDARD, 28.2.2013)