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Foto: apa/Eggenberger

Klagenfurt - Der Klagenfurter Seebühne, Jörg Haiders kulturellem Prestigeprojekt, droht das endgültige Aus. Immer wieder war sie Gegenstand heftigster Kontroversen, später ein Fall für Staatsanwalt und Rechnungshof sowie Anlass für einen eigenen Kärntner Untersuchungs-Auschuss. Jetzt will Kulturreferent Wolfgang Waldner (ÖVP) die Bühne wegen Unwirtschaftlichkeit zusperren.

Nun wurde im Theaterausschuss unter dem Vorsitz Waldners einstimmig eine Sonderprüfung durch den früheren Finanzchef der Bregenzer Festspiele, Franz Salzmann, beschlossen. Dem desaströsen Seebühnenbericht der Kärntner Finanzabteilung (liegt dem STANDARD vor) konnten auch sie sich nicht entziehen. Dort heißt es unter anderem, dass für 2012 noch ein Abgang von 172.507 Euro klafft - trotz üppiger Subventionen. Und diese fließen von Stadt und Land reichlich: Über 470.000 Euro allein für 2012. Dazu kommen noch Punktförderungen, etwa für die "Starnacht", die ebenfalls auf der Seebühne stattfand. 300.000 Euro war dieses Event Stadt und Land zusätzlich wert. Als Einnahmen konnte die Seebühne 2012 nur 48.800 Euro verbuchen.

Im Sommer laufen zudem die Leasing-Raten für die Seebühne aus. Dann werden die Kärntner Messen Eigentümer. Ein jährlicher Zuschuss über 270.000 Euro bleibt. Der Seebühnenvertrag zwischen Stadt, Land und Kärntner Messen wurde 2000 geschlossen. Zum Start gab es eine Sonderförderung über 3,7 Millionen. Um die Seebühne nach der Kurzzeit-Intendanz von Renato Zanella vor dem Bankrott zu retten schoss auch der Bund 1,6 Millionen zu. (Elisabeth Steiner, DER STANDARD, 26.2.2013)