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Google und Samsung: Nach außen (wie hier bei der gemeinsamen Präsentation des Galaxy Nexus) macht man den Anschein "bester Freunde", hinter den Kulissen scheinen bei Google aber zunehmend Sorgen über Samsungs Android-Dominanz aufzukommen.

Foto: Kin Cheung / AP

Oberflächlich betrachtet sind Google und Samsung so etwas wie beste Freunde: Android hat Samsung zum aktuell größten Mobilfunkhersteller gemacht, Google wiederum profitiert von der Marketing-Macht des südkoreanischen Konzerns, die entscheidend zur Verbreitung von Android beiträgt. Zudem arbeiten Google und Samsung auch in Hardwarefragen gerne zusammen, so wurde rund die Hälfte aller bisher verfügbaren Nexus-Geräte von Samsung gebaut (Nexus S, Galaxy Nexus, Nexus 10).

Befürchtungen

Glaubt man einem aktuellen Bericht des Wall Street Journals, ist das Verhältnis zwischen Google und Samsung allerdings bei weitem nicht so friktionsfrei, wie es nach außen den Anschein hat. So soll Android-Boss Andy Rubin im vergangenen Herbst im Rahmen eines internen Meetings davor gewarnt haben, dass Samsung zu mächtig werden könnte - und diese Macht zum Nachteil von Android und Google einsetzen könnte.

Dominanz

Eine Befürchtung, die nicht vollständig aus der Luft gegriffen ist: War das Android-Umfeld in den frühen Jahren recht heterogen aufgestellte, stammt mittlerweile längst der allergrößte Teil aller mit Android verkauften Geräte von Samsung. Vor allem im Smartphone-Bereich ist diese Dominanz eklatant, andere Hersteller wie HTC, Motorola und LG sehen sich seit geraumer Zeit mit bröckelnden Marktanteilen konfrontiert.

Kuchen

Laut dem Bericht befürchtet Google nun, dass Samsung diese Macht nutzen könnte, um einen größeren Anteil am Online-Werbeumsatz auszuverhandeln. Immerhin ist dies der Kern jener Einnahmen, die Google mit Android erzielt, und mit zunehmender Ausweitung von Werbung auf die mobilen Varianten von Google Maps oder Youtube auch ein stark wachsender Bereich.

Versicherung

Dadurch erscheint übrigens auch die Übernahme von Motorola Mobility in einem anderen Licht: So soll Google die Motorola-Übernahme nicht zuletzt als "Versicherung" für den Fall getätigt haben, dass ein Android-Hersteller zu dominant wird. Bleibt die Frage, ob es bereits an der Zeit ist, diese Versicherung einzulösen, immerhin soll Motorola laut aktuellen Gerüchten hinter den Kulissen mit dem "X Phone" an einem neuen Top-Android-Smartphone arbeiten... (apo, derStandard.at, 26.02.13)