Kabul - Der afghanische Präsident Hamid Karzai hat den Rückzug von US-Spezialeinheiten aus den Unruheprovinzen Wardak und Logar angeordnet. Bei einem Treffen des Nationalen Sicherheitsrats habe Karzai das Verteidigungsministerium angewiesen, die US-Einheiten binnen zwei Wochen aus den beiden an Kabul angrenzenden Provinzen zu vertreiben, sagte sein Sprecher Aimal Faisi am Sonntag. Die US-Sondereinheiten und von ihnen gegründete "illegale bewaffnete Gruppierungen" sorgten für "Unsicherheit und Instabilität" in den beiden Provinzen und schikanierten die dortige Bevölkerung, sagte der Sprecher.

Mehrere Einwohner der beiden Provinzen wandten sich laut dem Präsidentensprecher an die Regierung in Kabul und beschwerten sich über willkürliche Festnahmen und Hausdurchsuchungen. Nach einer Untersuchung der Vorwürfe habe sich der Präsident zu der Maßnahme entschlossen.

Weniger als zwei Jahre vor dem Abzug der US-geführten NATO-Kampftruppen aus Afghanistan wachsen die Spannungen zwischen Kabul und Washington zusehends. Zuletzt hatte Karzai Mitte Februar verfügt, dass die afghanische Armee künftig keine Luftangriffe der NATO mehr anfordern darf, nachdem bei einem solchen Angriff mehrere Frauen und Kinder getötet worden waren.

In Logar und Wardak haben die afghanischen Sicherheitskräfte bislang große Schwierigkeiten, die Oberhand über die radikalislamischen Taliban-Rebellen zu gewinnen. Militär-Transporte nach Kandahar und in die südlichen Provinzen werden dadurch erheblich erschwert. (APA, 24.2.2013)