Enns - Die Biodieselanlage in Enns bei Linz soll ganz aufgelassen werden. 17 von 29 Mitarbeiter seien bereits gekündigt, der bulgarische Eigentümer werde die Veresterungsanlage im Ennshafen demontieren, um sie in rund acht Monaten in seinem Heimatwerk in Ruse an der Donau wieder neu in Betrieb zu nehmen. Das berichteten die Oberösterreichischen Nachrichten (OÖN) in ihrer Samstags-Ausgabe. Der Standort Enns bleibe demnach nur als Betriebslager mit zwölf Mitarbeitern erhalten.

Billiger Biodiesel aus Süd- und Nordamerika waren ein Hauptproblem für den bulgarischen Betreiber Bulmarket. Zwar wolle die EU gegen diese Billig-Importe vorgehen, allerdings erst nach einer Prüf-Frist von bis zu zehn Monaten. Darauf wolle Bulmarket laut Zeitung nicht warten. Am Heimatstandort Ruse, wo die Anlage wieder in Betrieb genommen werden soll, gäbe es genügend Raps und Rapsöl. Weil Arbeit und Energie billiger sind, könne man rentabel erzeugen. In Enns wurde der Betrieb mit 1. Februar eingestellt.

Bulmarket will Enns mit zwölf Mitarbeitern zu einem Vertriebs- und Lagerstandort umwidmen. Es soll eine ein Kilometer lange Pipeline vom Hafen ins Werk gebaut werden, um sich das Umpumpen in Tanklastwagen zu sparen. Von Enns aus würden dann OMV, BP, kleinere Mineralölhändler und Transporteure mit Biodiesel beliefert. (APA, 23.2.2013)