Düsseldorf - Der mit Verlusten kämpfende Außenwerber Ströer kann wie geplant ins Online-Geschäft einsteigen. Das deutsche Kartellamt genehmigte die Übernahme von vier Online-Werbevermarktern, wie die Kölner Firma am Freitag mitteilte. Damit wird Ströer auf einen Schlag einer der Größten in der Branche in Deutschland. Die vier Firmen werden mit zusammen 80 Mio. Euro etwa 15 Prozent des Ströer-Umsatzes ausmachen, wie der Vorstand im Dezember angekündigt hatte.

Die Zukäufe sollen bis Ende April unter Dach und Fach sein. Zuvor müssen die Aktionäre die Akquisitionen genehmigen. Dies soll bei einer außerordentlichen Hauptversammlung am 7. März geschehen.

Für drei der Unternehmen will Ströer insgesamt bis zu 6,8 Millionen in Aktien zahlen, die durch eine Kapitalerhöhung geschaffen werden. Verkäufer der drei Online-Werber Ströer Interactive, FreeXMedia und Business Advertising ist die Media Ventures GmbH. Diese gehört dem Ströer-Gründersohn und Ströer-Aufsichtsrat Dirk Ströer sowie Ströer-Chef Udo Müller. Einen Kaufpreis für die vierte Firma, die adscale GmbH, nannte das Kölner Unternehmen bisher nicht.

Bisher konzentriert sich Ströer auf Außenwerbung und bestückt beispielsweise Buswartehäuschen mit Werbung. Doch das Geschäft läuft flau: In den ersten neun Monaten 2012 fiel unter dem Strich ein Verlust von 17,4 Mio. Euro an. Ströer beklagte, die Kunden hielten sich wegen der schwierigen Konjunktur mit Werbeausgaben zurück. (Reuters, 22.2.2013)